"Echt grenzwertig": Wollitz und Beck beklagen hohe Belastung
Beim 1:3 in Rostock kassierte der 1. FC Magdeburg am Dienstagabend eine bittere Niederlage. Nach der Partie beklagten Kapitän Christian Beck und Trainer Claus-Dieter Wollitz die hohe Belastung in diesen Tagen.
"Sehr problematisch"
Elf Spiele in fünf Wochen: So sieht es der Zeitplan des DFB vor. Vier Partien innerhalb von zehn Tagen hat der FCM bereits absolviert, sieben weitere folgen in den kommenden 24 Tagen noch. "Es ist echt grenzwertig, was mit uns Spielern gemacht wird", merkte Beck im "Telekom"-Interview an. "Einfach Wahnsinn, elf Spieltage in so kurzer Zeit zu absolvieren." Der Anstoß für die Äußerungen des 32-Jährigen war wohl die Verletzung von Philipp Harant, der nach einem Zusammenprall mit bandagiertem Knöchel vom Platz musste. Bereits in der vergangenen Woche hatte Dustin Bomheuer zudem einen Kreuzbandriss erlitten. "Jede Woche gibt es Verletzte. Da nimmt keiner Rücksicht. Schließlich hatten wir nur eine kurze Vorbereitung".
Auch Wollitz äußerte erneut Kritik: "Was den 20 Vereinen abverlangt wird, ist sehr problematisch. Es ist eine enorme Belastung. Schade, dass auf die Vereine keine Rücksicht genommen wird." Gleichzeitig musste der FCM-Coach aber auch einräumen: "Das geht allen Vereinen so." Allein auf die kurze Vorbereitungszeit wollte Wollitz die zuletzt schwankenden Leistungen zwar nicht zurückzuführen, "es ist aber eine Erklärung dafür". Hinzukommen würde noch die Reisestrapazen. "Außerdem kannst du kaum trainieren und mental nicht abschalten." Ohne Erfolgserlebnis werde das nach einer Zeit dann noch schwerer. "Man sieht es auch in den Spielen aller Teams: Die letzten 20 Minuten haben wenig mit Struktur zu tun, vielmehr ist es ein freies Spiel."
Kritik an Schiedsrichter-Ansetzung
Was dem FCM-Coach ebenfalls nicht gefiel: "Es ist nicht gut, wenn ein Schiedsrichter-Assistent aus der Region kommt". Gemeint war Linienrichter Christian Allwardt, der gegen Magdeburg mit Patrick Schwengers (Travemünde) und Marius Schlüwe (Niedersachsen) das Spiel leitete. Allwardt stammt gebürtig aus Kritzmow, nur etwa sechs Kilometer von Rostock entfernt. "Das ist nicht gut für den Fußball", sagte der FCM-Coach, dürfte aber wissen, dass Schiedsrichter aufgrund der aktuellen Situation auch zu einem Spiel angesetzt werden dürfen, das in der Nähe ihres Heimatortes stattfindet.
Damit seine Aussage aber nicht falsch verstanden wird, stellte Wollitz umgehend klar: "Das Schiedsrichter-Team ist nicht schuld an der Niederlage". Viel Zeit zum Lamentieren bleibt ohnehin nicht, bereits am Samstag steht das Sechs-Punkte-Spiel gegen Viktoria Köln an. "Wir müssen den Kampf annehmen", so Beck.