Ehemalige Drittligateams #3 – Union Berlin

Im dritten Teil unserer Serie "Ehemalige Drittligateams" wollen wir Euch heute den Verein vorstellen, der sich "Erster Meister der 3. Liga" nennen darf. Ebenso wie die beiden ersten Traditionsvereine der Serie waren auch sie nur ein einziges Jahr in dieser Spielklasse. In der Gründungssaison 2008/09 dominierten sie die Liga und stiegen in die 2. Bundesliga auf, wo sie auch heute noch zu finden sind: Der 1. FC Union Berlin!

Von einem Extremem ins Nächste

Union Berlin hatte ähnlich wie Fortuna Düsseldorf einen kleinen Tiefpunkt überwunden, als sie sich für die 3. Liga qualifizierten. Zu Beginn des neuen Jahrtausends hatten die "Eisernen" den Höhepunkt ihrer (West-)Deutschen Geschichte erreicht. Mit dem 6. Platz in der 2. Bundesliga und der Teilnahme im UEFA-Pokal (als Vorjahresfinalist im DFB-Pokal; 0:2 gegen Schalke) standen sie so gut da wie seit den DDR-Oberliga-Zeiten. Doch der Berliner Höhepunkt hielt nicht lange an, nur zwei Jahre später erfolgte überraschend der Abstieg in die Regionalliga. Nicht nur das, in der nächsten Saison stieg Union erneut ab. Nur drei Jahre nach dem Vereinshöhepunkt stand der absolute Tiefpunkt – die Viertklassigkeit – auf dem Papier.

Souveräner erster Meister der 3. Liga; Konkurrenz chancenlos

Aber die "Eisernen" wären nicht die "Eisernen", wenn sie sich davon abschrecken ließen. Ebenso schnell, wie der Abstieg kam, kam der Aufstieg. Nach zwei Jahren Regionalliga (in der Zeit wurde Uwe Neuhaus Trainer) qualifizierten sich die Berliner als 4. für die neugeschaffene 3. Liga. Und das erste Jahr sollte DAS Jahr vom 1. FC Union sein. Sie dominierten die Liga nach Belieben, verloren insgesamt nur vier Partien (bis heute Rekord). Mit ganzen 9 Punkten Vorsprung auf den Zweiten, Fortuna Düsseldorf, ist Union Berlin der erste Meister der 3. Liga geworden. Und so stand der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga an – so schnell, wie damals der Abstieg kam.

Zurück zu alten Glanzzeiten?

In den beiden Folgejahren konnten die Berliner den Klassenerhalt schaffen. Mit knapp über 40 Punkten und einem Platz im Mittelfeld der Tabelle war man rundum zufrieden. Nur diese Saison scheint dem zweitgrößten Ost-Verein nach Dynamo Dresden das nicht mehr zu reichen. Bereits zur Winterpause können sie 31 Punkte und Tabellenplatz 7 vorweisen. Mit dem Aufstieg werden sie wohl nichts zu tun haben, aber den Tabellenkeller werden sie in diesem Jahr auch nur von weitem sehen. Im oberen Tabellendrittel landen, sprich Platz 6 und damit Einstellung des alten Rekords von Berlin, das scheint dieses Jahr möglich. Nur drei Jahre nach der souveränen Meistersaison in der 3. Liga hat Union die Möglichkeit, mit einem sanierten Stadion "An der alten Försterei" an alte Glanztage anzuknüpfen. Auch hier zeigt die Richtung eher nach oben, als zurück in die 3. Liga.

Ein Erfolgsrezept mit Trainer Neuhaus

Und ebenso wie bei den angesprochenen Fortunen scheint der Trainer bei der positiven Entwicklung eines Vereins eine gewaltige Rolle zu spielen. Seit viereinhalb Jahren ist Uwe Neuhaus nun schon Coach der "Eisernen" – Beständigkeit zeigt sich also auch hier aus: von der Regionalliga über 3. Liga in die 2. Bundesliga. Ist das also ein notwendiges Mittel für Erfolg? Düsseldorf und Berlin haben es vorgemacht. Die beiden aktuellen Führenden der 3. Liga SSV Jahn Regensburg mit Markus Weinzierl (seit 10 Jahren im Verein) und der SV Sandhausen (Gerd Dais (mit – erfolgloser – Unterbrechung seit 2005 SVS-Coach) gehen ebenso einen solchen Weg…

FOTO: Flohre Fotografie

 

   

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