Ehemaliger Ingolstädter Sahin bei St. Pauli freigestellt
Der türkische Mittelfeldspieler Cenk Sahin steht nach einem umstrittenem Instagram-Post über die Militäroffensive der Türkei gegen Syrien bei seinem Verein St. Pauli vor dem Aus. Wie die Hamburger am Montagnachmittag mitteilten, wird der Offensivspieler mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt und darf sich einen neuen Verein suchen. In der vergangenen Spielzeit war Sahin noch an den FC Ingolstadt ausgeliehen worden.
Trainings- und Gastspielerlaubnis für andere Vereine
Weil er sich auf seinem Instagram-Account mit der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien solidarisiert hatte, ist Cenk Sahin nicht mehr länger Teil des Kaders beim FC St. Pauli. Wie der Verein am Montagnachmittag bekanntgab, werde der 25-Jährige mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt und erhalte darüber hinaus eine Trainings- und Gastspielerlaubnis für andere Vereine, um sich so einen neuen Arbeitgeber suchen zu können. Der Vertrag Sahins beim FC St. Pauli läuft noch bis zum Sommer 2021, zuletzt hatten aber bereits die Ultras des Kiezclubs eine sofortige Entlassung des Spielers gefordert. Ein Wechsel zu einem anderen Club wird so ab Januar 2020 möglich sein.
Sahin missachtete Werte des Vereins
"Zur Entscheidungsfindung trugen vor allem die wiederholte Missachtung der Werte des Vereins sowie der Schutz des Spielers bei", teilte St. Pauli auf seiner Website mit und fügte hinzu, dass man "kriegerische Handlungen ohne jegliche Diskussion und ohne jeglichen Zweifel" ablehne. In einem mittlerweile gelöschten Beitrag bei Instagram hatte sich Sahin in der Vorwoche mit dem türkischen Militär solidarisiert. Inhalt des Postings war eine türkische Flagge und ein Text in türkischer Sprache: "Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und den Armeen. Unsere Gebete sind mit euch!" Der FC St. Pauli hatte sich anschließend von den Aussagen Sahins distanziert und eine "interne Aufarbeitung" angekündigt. Sahin hatte derweil in seinem Heimatland ein Interview beim Radiosender "Radyospor" gegeben und darin keinerlei Reue gezeigt.
Abstieg in die 3. Liga mit dem FC Ingolstadt
Sahin war im Sommer 2016 zu St. Pauli gewechselt und bestritt seitdem 62 Pflichtspiele für die Kiezkicker, in denen ihm sechs Treffer und zehn Vorlagen gelangen. In dieser Saison kam der Offensivspieler aber lediglich in der ersten Pokalrunde gegen den VfB Lübeck zum Einsatz und spielte in der Profimannschaft ansonsten noch keine größere Rolle. In der vergangenen Spielzeit war Sahin an den FC Ingolstadt ausgeliehen und spielte mit den Schanzern vergeblich um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Für den FCI absolvierte Sahin 18 Pflichtspiele, einen Scorerpunkt sammelte er dabei aber nicht.