Mehrheit für DFL-Sicherheitskonzept – Stehplätze nicht in Gefahr
Das viel diskutierte Sicherheitskonzept der DFL wurde heute auf der Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit angenommen. Alle 16 Punkte wurden verabschiedet. Allerdings müssen die Anträge noch bei der nächsten Sitzung des DFB-Präsidiums am 25. Januar verabschiedet werden. Bis dahin kann es noch zu "unwesentlichen inhaltlichen Anpassungen" kommen. "Wir haben uns von den Fans nicht entfernt, es scheint nur in der Kommunikation etwas schiefgelaufen zu sein", sagte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge auf der Pressekonferenz nach der Sitzung.
Rauball: Stehplätze nicht in Gefahr
Nachdem die erste Version des Konzepts aus dem Oktober noch für viel Ablehnung sorgte, einigten sich die Vertreter der Erst- und Zweitligisten auf die überarbeitete Version. Mehrere hunderte Fans protestierten vor dem Sheraton Hotel in Frankfurt am Main, wo über das Konzept abgestimmt wurde. Der Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte Michael Gabriel erklärte bereits vor der Abstimmung: "Entscheiden wird sich ohnehin alles damit, wie die Fans in Zukunft behandelt werden. Am wichtigsten ist das Verhältnis zwischen dem jeweiligen Klub und seinen Fans. Dort muss man sich die Mühe machen, gemeinsam gegen die negativen Entwicklungen vorzugehen. Die angedrohten Eingriffe, die bis zur Abschaffung der Stehplätze reichten, sind damit vom Tisch", erklärte Liga-Chef Reinhard Rauball.
"Beschlüsse werden die Fußballkultur in Deutschland nicht gefährden"
"Egal, ob Sitzplatz oder Stehplatz, schweigend oder nicht schweigend, Teilnehmer einer Fan-Demonstration oder Besucher des Familienblocks: Wir können allen Fans versichern, dass die heutigen Beschlüsse die Fußballkultur in Deutschland nicht gefährden. Im Gegenteil: Diese Beschlüsse werden dabei helfen, die Fußball-Kultur zu schützen. Die angedrohten Eingriffe, die bis zur Abschaffung der Stehplätze reichten, sind damit vom Tisch", erklärt Rauball: "Klar ist aber auch, dass wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen dürfen. Die beschlossenen Maßnahmen müssen nun unter Einbindung aller Beteiligten inklusive der Vertreter von Fan-Organisationen umgesetzt werden. Liga und Klubs werden weiter auf Dialog und Prävention setzen. Hier ist die Liga auch bereit, zusätzliche Mittel zu investieren – unter der Voraussetzung, dass sich der Staat nicht aus der Finanzierung von Fan-Projekten zurückzieht."
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