"Ein ganz klares Ding": Waldhof hadert mit verwehrtem Elfmeter

Geführt, aber dennoch verloren: Beim 1:3 in Bielefeld musste Waldhof Mannheim am Samstag eine bittere, aber verdiente Niederlage hinnehmen, durch die der SVW immer tiefer unten reinrutscht. Nach Spielende haderte Trainer Rüdiger Rehm einerseits mit der schwachen Zweikampfführung, andererseits aber auch mit einem nicht gegebenen Elfmeter.

Rehm redet sich in Rage

Zehn Minuten waren im ersten Durchgang noch auf der Uhr, als Mannheims Herrmann im Strafraum zum Ball wollte, dabei nach einem Kontakt von Arminia-Keeper Kersken aber zu Fall kam. Vehement forderten die Kurpfälzer in dieser Szene einen Elfmeter, zumal Kersken den Ball nicht traf, doch für Schiedsrichter Florian Lechner reichte der Kontakt im Fußbereich nicht aus – sehr zum Unverständnis von Trainer Rüdiger Rehm: "Ohne, dass ich draufschaue, weiß ich, dass es ein Elfmeter war", legte er sich bei "MagentaSport" noch vor Ansicht der TV-Bilder fest.

"Er trifft ihn beim zweiten Kontakt mit dem Knie am rechten Fuß beziehungsweise der Hacke", schimpfte Mannheims Coach, nachdem er die Bilder dann gesehen hatte, erhielt Zustimmung von Arminia-Trainer Mitch Kniat und sprach von einem "ganz klaren" Ding. "Der Torhüter darf so nicht rauskommen. Ganz einfach. Da gibt es keine zwei Meinungen", redete Rehm sich in Rage und wollte auch nichts von Einfädeln wissen: "Ich habe das aus der Entfernung gesehen, der Kollege (Schiedsrichter Lechner, d. Red.) leider nicht. Damit hätten wir Bielefeld nochmal richtig treffen können." Schließlich stand es zu diesem Zeitpunkt bereits 1:0, nachdem Arase die Mannheimer nach 20 Minuten im Anschluss an einen Fehlpass von Kersken in Führung gebracht hatte. "Wir müssen es akzeptieren. Vielleicht hätten wir es auch nicht verdient gehabt."

Damit traf Rehm einen Punkt, denn abgesehen von dem Tor-Geschenk und der Elfmeterszene ging beim Waldhof nicht viel nach vorne – was auch die Schussstatistik von 4:22 deutlich zeigt. Doch warum? "Weil die Bielefelder auch eine gewisse Qualität haben. Das ist ja keine No-Name-Mannschaft. Sie haben uns in den Zweikämpfen aufgefressen, waren griffig", analysierte Rehm und musste anerkennen, dass der Sieg für Bielefeld "am Ende verdient war. Wir haben uns nicht so gewehrt, wie wir es mussten", tadelte der 44-Jährige.

"Ein Stück weit zu wenig gewehrt"

Auch generell habe sich der Waldhof "ein Stück weit zu wenig gewehrt", befand Julian Riedel. Gerade nach dem Ausgleichstreffer der Ostwestfalen zu Beginn der zweiten Halbzeit "hätten wir mehr investieren müssen". Tat Mannheim aber nicht, sodass Bielefeld die Partie binnen sieben Minuten drehte und eine Viertelstunde vor Schluss bereits zur Entscheidung traf. "Das war ein Tick zu einfach", sagte Riedel darüber, wie die Tore für Bielefeld zustande kamen. "Als Mannschaft war es heute zu wenig, das hat auch der Trainer gerade angesprochen. Daran müssen wir arbeiten."

Besonders alarmierend: Bereits zum vierten Mal in dieser Saison hat eine Führung nicht zum Sieg gereicht, erstmals gab Mannheim ein Spiel sogar komplett aus der Hand – und ist in der Tabelle nun hinter Bielefeld auf Platz 16 zurückgefallen. Nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Partien steht der Waldhof damit unmittelbar vor den Abstiegsrängen. Härtere Zeiten brechen an. "Wir wollen Euch kämpfen sehen", skandierten die mitgereisten Fans nach Spielschluss. Die nächste Möglichkeit dazu gibt es am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Dortmund II. Auf Fridolin Wagner müssen die Kurpfälzer jedoch verzichten, nachdem er zum fünften Mal in dieser Saison Gelb gesehen hatte.

 

 

   

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