"Ein geiles Gefühl": Hansa wieder voll drin im Aufstiegsrennen

Mit dem 2:0-Sieg im Nachholspiel gegen Türkgücü München hat Hansa Rostock am Mittwochabend den dritten Tabellenplatz erobert und ist damit wieder voll drin im Aufstiegsrennen. Trainer Jens Härtel sprach nach der Partie von einem "geilen Gefühl", allerdings gibt es auch einen Wehrmutstropfen. 

Zwei Erfolgsfaktoren

Als der Hansa-Coach unmittelbar nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport" kam, war ihm die Freude über den Sieg gegen den Aufsteiger deutlich anzumerken. Schließlich hatte dieser in elf Spielen zuvor nur einmal verloren und bot mit Petar Sliskovic und Sercan Sararer das beste Offensivduo der Liga auf. "Wir haben sie heute kontrolliert und aus dem Spiel genommen", nannte Härtel einen von zwei entscheidenden Faktoren für den Sieg. "Die Jungs haben sich in alles reingeworfen und sehr gut verteidigt".

Neben der starken Abwehr, die zum zweiten Mal in Folge und zum vierten Mal insgesamt ohne Gegentor blieb, war auch Türkgücüs Aaron Berzel ein entscheidender Faktor an diesem Abend. Erst grätschte er Bentley Baxter Bahn im Strafraum um und verursachte damit einen Elfmeter, den der Gefoulte nach sieben Minuten zum 1:0 verwandelte, dann brachte der 28-Jährige den Ball nach einer Ecke unglücklich mit dem Rücken im eigenen Tor unter (28.). "Sicherlich haben uns der Elfmeter und das Eigentor geholfen", sagte Härtel, meinte aber: "Wir sind der verdiente Sieger dieses Spiels." Schließlich habe die Kogge noch Chancen auf weitere Tore gehabt.

"Einfach geil im Moment"

Allerdings hatten die Hausherren auch Glück, dass Schiedsrichter Patrick Schwengers nach vier Minuten keinen Elfmeter für Türkgücü gab, als Sercan Sararer im Duell mit Jan Löhmannsröben zu Fall ging. "Kein Elfmeter aus meiner Sicht, das macht der Schiedsrichter schon gut", grinste Torhüter Markus Kolke, der die Szene aufgrund eines zu kurzen Passes mit eingeleitet hatte. "Das war ein Missverständnis zwischen mir und Jan, es war ein bisschen anders geplant." Gerächt hat sich der Fehler nicht. "Was wir in der zweiten Halbzeit wegverteidigt haben, war stark", hob auch Kolke die gute Abwehrleistung hervor. "Wir arbeiten aber auch im Training gut. Die Jungs sind heiß auf ein Spiel und haben jede Menge Selbstvertrauen. Einfach geil im Moment", wurde der Rostocker Schlussmann euphorisch. Damit war er nicht der einzige an diesem Abend: Auch Härtel sprach nach dem zweiten Sieg in Folge von einem "geilen Gefühl. Wir freuen uns und genießen das".

Auch der Blick auf die Tabelle dürfte Glücksgefühle auslösen: Mit 23 Punkten aus 13 Spielen belegt die Kogge nun den Relegationsplatz und ist nach einem kleinen Durchhänger mit vier sieglosen Spielen in Folge nun wieder voll drin im Aufstiegsrennen – zu den beiden Spitzenteams aus Saarbrücken und Dresden fehlen nur zwei Punkte. Gewinnen beide am Samstag nicht, könnte Hansa am Sonntag bei einem Sieg mit drei Toren Differenz gegen Wiesbaden an die Spitze springen.

Sorgen um Rother

"Wir müssen jetzt mal schauen, wie wir das am Sonntag machen. Die Jungs haben viele Körner gelassen – aber das war es wert", blickte Härtel voraus. Mehr als nur Körner gelassen hat wohl Björn Rother, der in der 63. Minute einen Tritt von Sercan Sararer abbekommen hat und mit einem verletzten Köchel vom Platz musste. Ob er der Kogge in Wiesbaden zur Verfügung stehen wird, ist noch offen. Härtel konnte unmittelbar nach der Partie noch keine Prognose abgeben.

   

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