"Ein guter Tag": Haching startet perfekt in die Englische Woche
Mit dem 3:0-Sieg über den SV Waldhof Mannheim am Freitagabend hat die SpVgg Unterhaching die kleine Durstrecke von nur einem Sieg aus acht Spielen erstmal wieder beendet. Der erste Teil eines mittelfristigen Plans , den die Hachinger aufstellten, ging dadurch auf. Entsprechend groß war die Freude – insbesondere bei Keeper René Vollath, da eine Klausel in seinem Vertrag mal wieder griff.
Traumstart und Kontrollverlust
Schon der Start hätte kaum besser laufen können: Nach einem Foul an ihm schnappte sich Torjäger Patrick Hobsch nach 150 Sekunden die Kugel und verwandelte seinen Strafstoß zum immens frühen und wichtigen 1:0. Der Traumstart zeigte allerdings kaum Wirkung. Stattdessen agierte fortan Mannheim und drückte auf den Ausgleich. Auch Trainer Marc Unterberger sah nur "bis zu 15. Minute" ein gutes Spiel seiner Mannen, wie er bei "MagentaSport" kundtat. "Da hatte man das Gefühl, wenn wir jetzt einen nachlegen, dann haben wir Mannheim früh da, wo wir sie haben wollten." Doch die Hachinger legten (zunächst) nicht nach. Ein "guter Tag", so Unterberger, sollte es erst später werden.
"Mit unnötigen eigenen Ballverlusten haben wir Mannheim ins Spiel geholt", musste der Übungsleiter im Nachhinein feststellen. Entsprechend groß war auch der Frust zur Halbzeit, wenngleich die knappe Führung mit etwas Glück auch in die Kabine transportiert werden konnte. "Ich habe in der Halbzeit gesagt: 'Wir müssen uns das Spiel wieder zurückholen!'", ließ Unterberger einblicken, was die Spieler sich auch zu Herzen nahmen. Auch Keeper Vollath sah, dass seine Vordermannen "unsauber" spielten. "Wir waren nicht zufrieden", bestätigte der 33-Jährige.
"…jetzt ist es das Doppelte"
Der Schlussmann selbst hatte indes großen Anteil daran, dass die Hachinger das Spiel in der Folge endgültig in die eigene Richtung kippen konnten. Mit mehreren starken Paraden verhinderte er den Einschlag und sorgte für das sechste Spiel ohne Gegentor in dieser Saison. Ein Umstand, der sich auch für den Schlussmann lohnte. So konnte er sich eine Klausel in den Vertrag schreiben lassen, dass es Prämien für solche Spiele gibt. "In der Regionalliga waren es 100 Euro für zu Null, jetzt ist es das Doppelte", gab er lachend zu. Dass er so viel tun musste, um die Prämie einzustreichen, nahm er derweil niemandem krumm. "Ich möchte natürlich Chancen vereiteln – dafür bin ich auch da", merkte er an. Nach weiteren Treffern von Hobsch (59.) und Manuel Stiefler (74.) war die Messe dann gelesen und der 5. Platz erklommen.
Für mehr Geld im Hachinger Top kann am kommenden Dienstag das Spiel im DFB-Pokal gegen Zweitligist Düsseldorf sorgen. Satte 862.000 Euro winken dann. Im Kopf seien diese aber am Freitag noch nicht gewesen, versicherte Unterberger: "Wir haben es komplett ausgeblendet. Ab Montag geht es mit der Vorbereitung weiter." Dann folge das "geile Spiel." Auch mannschaftsintern wurden vor der kommenden Englischen Woche ambitionierte Ziele gesteckt. "Wir haben diese Woche sechs Halbzeit, davon wollten wir alles gewinnen. Jetzt haben wir zwei gewonnen – passt", verriet Vollath. Nach dem Pokal wartet der VfB Lübeck. Es könnten also noch ein paar Prämienzahlungen folgen.