"Ein unfassbar geiles Spiel": Bei Antwerpen überwiegt der Stolz

Preußen Münster legte am Sonntag bei der formstarken Braunschweiger Eintracht einen überzeugenden Auftritt hin. Am Ende sollten drei Treffer allerdings nicht zum Sieg reichen, da die Hausherren in der Nachspielzeit ausglichen. Eine Einordnung des Erlebten fiel den Adlerträgern nach Abpfiff schwer, die Gefühlslage bewegte sich zwischen Stolz und Enttäuschung. 

Münster zum Saisonende in Bestform

"Ich sehe jetzt schon ein paar Jahre Preußen Münster", stellte SCP-Trainer Marco Antwerpen bei "nullsechs.tv" fest. "Doch sowas", fügte er an, "habe ich selten gesehen. Wie spielerisch wir Situationen gelöst haben, wie geil eigentlich der Ball war, den wir gespielt haben." Dass in den Aussagen des Cheftrainers eine Menge Stolz mitschwang, war für jeden ersichtlich. Und doch fehlte am Ende eine Nuance zum perfekten Glück: drei Punkte. Ein Umstand, der angesichts eines starken Auswärtsspiels der Preußen fast unglaublich erscheint. Entsprechend geknickt waren die Akteure. Für Angreifer Rufat Dadashov etwa war klar: "Es fühlt sich wie eine Niederlage an."

Beide Mannschaften spielten von Beginn an mit offenem Visier. Nach einer Druckphase der Eintracht fanden die Gäste ab der 15. Spielminute in die Partie, zeigten teils berauschenden Offensivfußball – und belohnten sich erstmals nach einer knappen halben Stunde: Eine Kobylanski-Ecke verlängerte Dadashov im Zentrum, sodass Scherder am zweiten Pfosten vollenden konnte (28.). Die Adlerträger legten umgehend nach, erneut waren Stürmer Dadashov und Mittelfeldmann Kobylanski beteiligt: Der Angreifer bediente den Spielmacher, dieser schloss eiskalt ab – 2:0 (31.). Doch auch die Eintracht spielte noch mit. Wiederum nur zwei Zeigerumdrehungen später stellte Kessel den Anschluss her (33.). Münster zeigte sich unbeeindruckt, nach dem Seitenwechsel versenkte Kobylanski einen Freistoß in traumhafter Manier (56.). Braunschweig schien besiegt, kam mit 19.000 Zuschauern im Rücken durch Burmeister jedoch schon bald zum Anschluss (69.) – nur um den Preußen den Nachmittag schließlich noch vollends zu verderben (Düker, 90.+3).

"Dann musst du reinspringen, irgendwas machen"

Die Enttäuschung nach Spielende war greifbar. Der eine oder andere Münsteraner Akteur schien kaum begreifen zu können, dass es am Ende nur für einen Zähler gereicht hatte. So auch Doppel-Torschütze Martin Kobylanski: "Dann musst du es einfach verteidigen. Dann musst du reinspringen, irgendwas machen – aber das Ding verteidigen."

Den Frust konnte auch sein Trainer nachvollziehen, sprach selbst von einem "bitteren" Erlebnis. Gleichzeitig war es Antwerpen allerdings ein Anliegen, den insgesamt starken Auftritt seiner Mannschaft zu würdigen. "Wir haben den eine oder anderen Fehler gemacht in der Zuordnung", so der Übungsleiter auf der anschließenden Pressekonferenz. Dennoch hatte er auch "ein unfassbar geiles Spiel gesehen – das muss ich ganz ehrlich sagen."

 

   

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