"Eine absolute Frechheit": RWE-Boss Uhlig spricht Klartext nach Debakel
0:4 in Unterhaching, 0:5 gegen Verl: Binnen vier Tagen musste Rot-Weiss Essen neun Gegentore hinnehmen. Nach dem Debakel vor heimischer Kulisse gegen Verl sprach Vorstandschef Marcus Uhlig Klartext – und wählte dabei deutliche Worte.
"So darfst du im Profifußball nicht auftreten"
Es ist gerade mal eine Woche her, da hatte Rot-Weiss Essen Tabellenführer Dynamo Dresden im eigenen Stadion mit 3:1 in Knie gezwungen, war Tabellenachter und stellte mit nur sechs Gegentoren die beste Abwehr der Liga (zusammen mit Jahn Regensburg). Zwei Spiele später ist von dieser Glückseligkeit nicht mehr viel übrig. War die Pleite in Unterhaching noch als Ausrutscher tituliert worden, zerfiel Essen gegen Verl nach der Pause in alle Einzelteile.
"Das geht nicht. Die Art und Weise geht nicht, das ist nicht Rot-Weiss Essen. Du kannst nicht in einem Spiel so auseinanderfallen, die zweite Halbzeit hat mich fast an ein Trainingsspiel von Essen erinnert", schimpft Vorstandschef Marcus Uhlig in der "WAZ". Seine klare Botschaft: "So darfst du im Profifußball nicht auftreten, und schon gar nicht kann und darf eine Mannschaft von Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße so auftreten. Das geht nicht ansatzweise, das ist für mich ein Stück weit auch eine Frage der Ehre."
Wie die Mannschaft gegen Verl im zweiten Durchgang aufgetreten sei, "war eine absolute Frechheit", wettert Uhlig. "Ich habe nicht gesehen, dass die Mannschaft sich wehrte. Bei etlichen Situationen kann man fast von Slapstick sprechen. Das sah schon recht schnell aus wie eine Selbstaufgabe, als wenn die Mannschaft in ihre Einzelteile zerfallen ist." Die Quittung waren lautstarke Pfiffe von den Rängen, Trainer Christoph Dabrowski entschuldigte sich im Nachgang bei den Fans.
"Völlig inakzeptabel"
Auch Andreas Wiegel fand im "RevierSport" klare Worte: "In der zweiten Hälfte haben wir zu Beginn noch versucht, etwas druckvoller zu spielen, aber was dann anschließend passiert ist, da müssen wir uns alle mal hinterfragen – ob das alles ist, was wir können." Wenn die Basics und Grundtugenden fehlen würden, dann werde es schwer. In zwei Spielen neun Gegentore zu kassieren, sei "völlig inakzeptabel". Beim Auswärtsspiel in Dortmund ist die Mannschaft am Freitag nun gefordert, Wiedergutmachung zu betreiben und eine Reaktion zu zeigen: "Dass sie es kann, hat sie in dieser Saison schon bewiesen."