"Hausnummer": Beeindruckende Jahn-Serie geht weiter
Neunter Siege in Folge! Und das auch noch beim Tabellenführer. In Dresden erlebte Jahn Regensburg einen perfekten Sonntagnachmittag und grüßt nun von der Tabellenspitze. Besonders dürfte aber Florian Ballas' Tor in der Nachspielzeit in Erinnerung bleiben.
"Standardsituationen sind unsere Stärke"
Überglücklich stand Florian Ballas nach dem Spiel am Mikrofon von "MagentaSport" und musste erst einmal seine Gedanken sortieren. Keine zehn Minuten war sein Last-Minute-Siegtreffer in der Nachspielzeit beim 1:0-Triumph in Dresden her. Jubel hier, abklatschen da, mit den Fans feiern nicht vergessen und dann schnell zum Interview. Schließlich war er zweifellos der gefragteste Mann im roten Trikot.
Trotz der überschwänglichen Glücksgefühle konnte der ehemalige Dresdner, der vier Jahre das Trikot der Elbstädter getragen hatte, das Geschehene gut einordnen: "Wer den Spielverlauf gesehen hat, der weiß, dass es ein schwieriges Spiel für uns war. Dresden hat viele Phasen des Spiels beherrscht. Wir haben versucht uns reinzukämpfen und Akzente zu setzen. Das hat aber nicht immer so funktioniert."
Auf die Frage nach seinem Tor gab er zu Protokoll, dass er "bei Standards aufgrund seiner Größe natürlich immer ein Faktor sei" und führte weiter aus: "Dass es heute geklappt hat, freut mich natürlich enorm." Seinem Coach Joe Enochs war von vornherein klar, dass Regensburg bei Standardsituationen stark und deshalb immer gefährlich ist: "Solche Situationen sind unsere Stärke. Es war so, dass der Ball super reingespielt wurde und er den dann gut per Kopf trifft."
"Haben wir uns nicht träumen lassen"
Durch den neunten Sieg in Folge hat der SSV mit 37 Punkten die Tabellenspitze erobert. Das war – so ehrlich war Ballas – vor der Saison nicht unbedingt geplant: "Wir genießen das total. Als die Vorbereitung losging, haben wir uns das nicht träumen lassen. Es liegt aber noch viel Arbeit vor uns." Auch Enochs fand nur lobende Worte für die ungewöhnlich lange Siegesserie und den Erfolg beim jetzt ehemaligen Spitzenreiter: "Wir haben jetzt neunmal nacheinander gewonnen und heute bei einer Mannschaft, die die letzten elf Heimspiele am Stück gewonnen hat. Das ist eine Hausnummer."
Eine kleine Witzelei gab es nach Spielschluss noch zwischen Ballas und seinem Trainer Enochs. Der Torschütze 'beschwerte' sich, dass er nicht von Anfang gespielt hatte. "Zum Glück", so Ballas, "sei er recht früh eingewechselt worden", führte er mit einem Lächeln auf den Lippen weiter aus. Coach Enochs konterte, dass Ballas zuvor "drei Wochen verletzt gewesen und sei und deshalb nicht ganz klar war, wie lange er spielen könne". Will der Jahn die neugewonnene Tabellenführung verteidigen, muss er kommenden Sonntag gegen Freiburg II nachlegen. Es wäre der zehnte Sieg in Folge, mit dem Regensburg den Allzeit-Rekord des Karlsruher SC aus der Saison 2012/13 einstellen würde. Auf Rasim Bulic, der zum fünften Mal Gelb sah, müssen die Oberpfälzer dann allerdings verzichten.