"Eine Scheiß-Situation": Hallescher FC rutscht unter den Strich

Lange konnte sich der Hallesche FC in den letzten Wochen trotz zum Teil fehlender Ergebnisse über dem Strich halten, nach der vierten Auswärtsniederlage in Folge beim 0:2 in Regensburg hat es die Saalestädter nun aber erwischt. Vor allem der Auftritt im zweiten Durchgang warf Fragen auf. Kapitän Jonas Nietfeld sprach diesbezüglich Klartext, zeigte sich im Hinblick auf den Ligaverbleib aber kämpferisch.

Gegentor als Genickschlag

Er redete nach Spielende nicht lange drumherum und kam direkt zum Punkt, HFC-Coach Sreto Ristic im "MagentaSport"-Interview. "Eine verdiente Niederlage, das muss man sagen", räumte der 48-Jährige ein. Zwar habe seine Mannschaft bis zum 0:1 in der 28. Minute noch "ganz gut" mitgespielt und sei gar "ebenbürtig" gewesen, wie Halles Coach befand, doch nach diesem Treffer "hat uns einfach die Durchschlagskraft nach vorne gefehlt", stellte Ristic zu einem weitgehend harmlosen Auftritt der Saalestädter fest.

Einzig ein Freistoß von Halimi sorgte mal für Gefahr. Zu diesem Zeitpunkt waren allerdings bereits 90 Minuten gespielt. "Wir haben versucht, in der Halbzeit noch ein bisschen was umzustellen, aber auch personaltechnisch haben wir es nicht geschafft, das 1:1 zu erzielen." Stattdessen kassierte Halle kurz nach der Pause noch den zweiten Gegentreffer (50.). "Das ist so ein bisschen symptomatisch für unsere Situation jetzt. Aber heute hat mit Sicherheit auch die bessere Mannschaft gewonnen", so Ristic.

"Viel zu wenig aufbäumen von uns"

Dass Halle als Verlierer vom Platz ging, machte Kapitän Jonas Nietfeld vor allem an der fehlenden Körperlichkeit fest: "Das war viel zu wenig aufbäumen von uns, gerade in der zweiten Halbzeit." In der Tat präsentierten sich die Hallenser nach der Pause phasenweise blutleer und agierten wie ein Absteiger. "Da habe ich mir viel mehr erhofft", zeigte sich der 30-Jährige enttäuscht und ernüchtert zugleich.

Zudem bemängelte er das Agieren seiner Mitspieler auf dem Platz: "Wir haben zu viele Duelle verloren. Dadurch war bei einigen der Glaube nicht mehr da." Das dürfe nicht sein, machte Nietfeld klar. "Man kann immer ein Duell verlieren, aber der Glaube muss da sein, auch mit einfachen Mitteln alles zu versuchen. Das haben wir heute auch nicht geschafft", stellte Halles Spielführer fest und musste zugeben: "Regensburg war uns kämpferisch und körperlich überlegen."

Nietfeld bleibt kämpferisch

Weil Mannheim gleichzeitig einen Last-Minute-Sieg in Dortmund eingefahren hat, steht Halle nun erstmals seit der Winterpause wieder unter dem Strich. Nietfeld sprach von einer "Scheiß-Situation", meinte aber: "Ich kenne das, habe es schon oft erlebt. Ich glaube weiterhin an die Mannschaft und mich. Ab morgen werden wir wieder alles geben, um zu punkten." Auch Ristic meinte: "Heute ist keiner abgestiegen. Es geht bis zum letzten Spieltag."

Einfacher werden die Gegner allerdings nicht, am kommenden Sonntag gastiert mit Ulm der Tabellenzweite in Halle. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen – scheißegal, wer auf der anderen Seite steht", sagte Nietfeld. "Wir haben schon oft genug bewiesen, dass wir gegen Mannschaften von oben gewinnen klönen. Wir müssen einfach unsere Leistung abrufen und vor allem kämpferisch alles auf den Platz bringen."

   

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