"Einfach geil": MSV-Sieg kommt von der Bank
Durch den 2:0-Sieg gegen Viktoria Köln konnte sich der MSV Duisburg bis auf sieben Punkte von den Abstiegsplätzen distanzieren. Die Tore erzielten dabei die Joker, sodass das Lob vor allem den Youngster der Zebras gehörte.
Folgenreiche 62. Minute
Viel war in der ersten Stunde beim Abstiegskrimi zwischen Köln und Duisburg nicht passiert, neutralisierten sich die Mannschaften doch größtenteils. "Richtig Druck auf dem Kessel", habe der MSV gehabt, gab auch Trainer Hagen Schmidt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zu. "Das hat man auch in Phasen des Spiels gespürt", bezog sich der Übungsleiter vor allem auf die erste Hälfte, die noch 0:0 endete. Insgesamt sah der 52-Jährige ein "ausgeglichenes Spiel, ohne große Torchancen auf beiden Seiten", welches zurecht torlos in die Pause ging.
Das sollte sich auch nicht unmittelbar nach dem Seitenwechsel ändern. Doch bemerkte Schmidt, dass "der eine oder andere den Weg nicht mehr ganz so gehen konnte." Entsprechend tauschte er in der 62. Spielminute dreifach – und brachte damit den Sieg ins Spiel, denn sowohl Alaa Bakir (69.) als auch Julian Hettwer (71.) sollten binnen 120 Sekunden treffen. Sich selbst loben wollte der Coach jedoch nicht. "Ich habe nicht den Sieg eingewechselt. Die Jungs haben den Sieg erzielt. Ich als Trainer schieße die Tore ja nicht", blieb er bescheiden. Es sei "die Stunde der jungen Spieler gewesen", die die Anhänger der Zebras an diesem Samstag sahen.
"Unglaubliches Gefühl"
Auch die angesprochenen Youngster kamen nach dem Spiel nicht mehr aus dem Strahlen heraus. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, hier vor den Fans treffen zu können", befand der 18-jährige Hettwer nach dem Spiel bei "MagentaSport" nach seinem erst zweiten Profi-Treffer. Beinahe übertönt vom anhaltenden Support der Fans resümierte er: "Einfach geil." Auch für 21-jährigen Bakir fühlte sich der Erfolg "richtig gut an". "Die letzten Wochen waren die härtesten Wochen in meiner jungen Fußballkarriere", gestand er. Umso mehr freute er sich nun, "dass ich gezeigt habe, was ich drauf habe". Erstmals traf Bakir im Dress der Zebras in der Liga, nachdem er auch bereits unter der Woche im Landespokal gegen Velbert mit einem Treffer überzeugte.
Durch den Sieg machen die Zebras im Kampf um den Klassenerhalt einiges an Boden gut und sicherten den 15. Rang mit nun sieben Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Trotz des Erfolgs wollte sich Schmidt nun jedoch "nicht einlullen lassen. Der Abstiegskampf steht weiter ganz oben", blieb er fokussiert. Erst am Montag in der einer Woche muss der MSV gegen Meppen ran. Mitmischen wird dann wohl auch wieder Matchwinner Bakir, der kurz vor Schluss wieder ausgewechselt werden musste. "Der wollte sich nur seinen Applaus abholen", scherzte Schmidt. Doch auch der Deutsch-Jordanier gab Entwarnung: "Das Scheinbein muss nur genäht werden." Gegen Meppen sei er "mit Sicherheit" wieder dabei.