"Einfach wütend": Dotchev nach Pleite sauer – und gesperrt

Mit einem Sieg in Duisburg hätte Erzgebirge Aue den Klassenerhalt auch rechnerisch fix machen können, doch stattdessen setzte es eine 0:3-Niederlage, die Trainer Pavel Dotchev "einfach wütend" machte. Der Deutsch-Bulgare war verärgert über den Auftritt seiner Mannschaft – und fehlt zudem im nächsten Spiel gesperrt.

"Sauer auf meine Mannschaft"

So sauer hatte man Dotchev selten erlebt. Immer wieder schimpfend und fluchend ging der 57-Jährige die Seitenlinie während des Spiels auf und ab. Und auch als er nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport" kam, war ihm der Ärger deutlich anzumerken. "Ich bin einfach wütend und einfach sauer auf meine Mannschaft", sagte Dotchev. "Wir haben nicht gut gespielt und nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen und besprochen haben." Duisburg sei derweil "brutal effizient" gewesen, befand Dotchev.

Ein Kopfballtreffer von Girth (23.) sowie zwei Traumtore von Kölle (62.) und Pusch (65.) sorgten für den Sieg der Zebras, der "hochverdient" gewesen sei, wie Aues Coach befand. "Sie haben uns vorgemacht, wie man spielen muss. Wir hingegen haben es viel zu kompliziert gemacht. Immer noch Hacke, Pieke, was weiß ich gespielt. Das hat mich geärgert. Wir haben unsere Leistung nicht gebracht." Ganz offensichtlich hatte sein Team die Marschroute, befreit aufspielen zu können, falsch verstanden: "Die haben gedacht, die können jetzt einfach kicken", kritisierte Dotchev den erschreckend harmlosen Aufritt seiner Mannschaft. "Wir wollten was mitnehmen und gewinnen. Aber so wie wir gespielt haben, war das nicht möglich."

Dotchev sieht vierte gelbe Karte

Seinen Frust bekam nach 80 Minuten auch Schiedsrichter Timo Gansloweit zu spüren, der ihn aufgrund zu vehementer Proteste mit Gelb verwarnte. Für Dotchev war es die vierte Karte der laufenden Saison, sodass er nun für das kommende Spiel gesperrt ist und nicht in den Innenraum darf. Eine Tatsache, die den 57-Jährigen zusätzlich ärgerte: "Ja, ich bin gesperrt. Alles gut. Zurecht gesperrt", sagte Dotchev und fügte mit deutlichen Spuren von Ironie an: "Der Schiedsrichter hat eine Top-Leistung gebracht. Alles prima."

Ob die schwache Leistung Konsequenzen haben werde, vermochte der erfahrene Coach unmittelbar nach der Partie aus der Emotion heraus noch nicht zu prognostizieren. Immerhin: Der sichere Klassenerhalt dürfte trotz der Niederlage nicht mehr gefährdet sein – und könnte am Wochenende sogar auf dem Sofa erfolgen, wenn Bayreuth und Oldenburg nicht gewinnen. Doch so oder so: Gegen Dortmund II am Montag in einer Woche wollen es die Veilchen wieder "besser machen". Dann aber ohne Dotchev an der Seitenlinie.

   

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