Eintracht Braunschweig stellt Quartett frei – Canbaz geht
Bei Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig sind erste personelle Entscheidungen mit Blick auf die Rückrunde gefallen. So wurden mit Michal Fasko, Mergim Fejzullahu, Ivan Franjic und Gustav Valsvik vier Spieler freigestellt. Zudem hat Ahmet Canbaz seinen Vertrag aufgelöst.
Fasko, Fejzullahu und Franjic kamen erst im Sommer
Bereits vor einigen Wochen hatte Trainer André Schubert angesichts der aktuellen sportlichen Situation Änderungen innerhalb der Mannschaft angekündigt, nun hat der 47-Jährige damit begonnen, den Kader neu aufzustellen. Das aussortierte Quartett wird vorerst nicht mehr am Training teilnehmen und kann sich in der Winterpause einen neuen Verein suchen. "Sie haben im Training aber immer Gas gegeben und sich gut benommen, daher kann ich ihnen überhaupt nichts vorwerfen", betont Schubert in einem Statement auf der Vereins-Website. Dennoch habe die Gesamtkonstellation "einfach nicht gepasst".
Fasko wurde erst zu Saisonbeginn vom Grasshopper Club Zürich ausgeliehen, stand aber lediglich am vierten Spieltag für zwei Minuten auf dem Platz. Unter Schubert spielte der 24-jährige Mittelfeldspieler keine Rolle und gehörte seit Ende September auch nicht mehr zum Kader. Das Leihgeschäft dürfte nun vorzeitig beendet werden.
Auch Fejzullahu (kam aus Aachen) und Franjic (aus Halberstadt) wechselten erst im Sommer nach Braunschweig, konnten sich aber ebenso nicht durchsetzen. Während Franjic zehnmal zum Einsatz kam, bis auf ein Spiel allerdings ausschließlich unter Schubert-Vorgänger Henrik Pedersen, stand Fejzullahu in zwölf Partien auf dem Platz – bei Schubert spielte der 24-Jährige zuletzt aber ebenfalls keine Rolle mehr.
Verkauf von Valsvik im zweiten Anlauf?
Valsvik, in der letzten Saison noch Stammspieler, sollte bereits im Sommer verkauft werden. Doch da sich kein Abnehmer fand, blieb der Innenverteidiger in Braunschweig und kam zehnmal zum Einsatz. In den letzten drei Spielen stand der 25-Jährige allerdings nicht mehr im Kader. Ob der BTSV den ehemaligen norwegischen Nationalspieler in der Winterpause von der Gehaltsliste bekommen wird, ist fraglich. Zum einen läuft sein gut dotierter Vertrag noch bis 2020, zum anderen dürfte sich Valsvik kaum in die Notizbücher anderer Vereine gespielt haben.
Dass Ahmet Canbaz sein am Saisonende auslaufendes Arbeitspapier aufgelöst hat, überrascht unterdessen nicht. Lediglich in fünf Spielen stand das Braunschweiger Eigengewächs auf dem Platz, zwischen September und Oktober war Canbaz zudem aufgrund von "disziplinarischen Gründen" suspendiert. Wohin es den Mittelfeldspieler ziehen wird, steht noch nicht fest.
Suche nach Neuzugängen läuft
Unterdessen läuft die Suche nach neuen Spielern auf Hochtouren: "Wir verfügen über ein gutes Netzwerk und beschäftigen uns seit längerem mit potenziellen Neuzugängen. Nicht nur ich – auch die Co-Trainer und natürlich Dirk Fischer, der unglaublich aktiv ist im Scouting", berichtet Schubert. Ziel sei es, die Struktur in der Mannschaft weiter zu verbessern: "Wir werden versuchen, eine gute Mischung herzustellen. Das heißt nicht, nur ältere Spieler zu holen – aber sicherlich auch." Es gehe darum, Spieler zu holen, "die Qualität haben, auf dem Platz kommunizieren, andere Spieler führen können und eine solche Situation vielleicht schon kennen."
Die Vorstellung eines neuen sportlichen Leiters lässt unterdessen weiter auf sich warten. "Wir wollen keine schnelle, sondern eine richtig gute Entscheidung", so Aufsichtsratsmitglied Tobias Rau. Die Besetzung der Position des sportlichen Leiters sei langfristig und strategisch wichtig, man habe zudem gute Optionen und befinde sich in Gesprächen. "Dadurch dass wir die Entscheidung aber nicht kurzfristig treffen müssen, wollen wir auf den richtigen Zeitpunkt warten – denn keiner weiß, wie die Entwicklung in den nächsten Monaten aussieht." Dennoch plane man die Transferaktivitäten bereits seit Wochen: "Wir sind hier absolut handlungsfähig und haben eine gute Kommunikation und Struktur", beruhigt Rau.
Doch auch wenn die Verantwortlichen weiterhin vom Klassenerhalt überzeugt sind: "Trotz des Optimismus müssen wir uns auf zwei Szenarien – die 3. Liga und die Regionalliga – vorbereiten", stellt Schubert klar. "Das nicht zu tun, wäre nicht nur naiv, sondern auch unprofessionell."