Eintracht Braunschweig steuert auf Millionen-Minus zu
Auf gute Nachrichten warten die Fans von Eintracht Braunschweig in diesen Tagen vergeblich: In der Tabelle sind die Löwen nach 17 Spieltagen bereits abgeschlagen Letzter, zudem wurde im Vorfeld der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend nun bekannt: Die laufende Saison wird der BTSV wohl mit einem Minus "von einigen Millionen Euro" abschließen.
Verlust kann mit Eigenkapital abgefedert werden
Der unerwartete Abstieg aus der 2. Bundesliga, er hatte nicht nur sportlich, sondern auch finanziell weitreichende Folge. Wie Präsident Sebastian Ebel und die beiden Vizepräsidenten Rainer Ottinger und Rainer Cech in der "Braunschweiger Zeitung" berichten, habe der BTSV auf Seiten der Einnahmen Einbußen von etwa 18 Millionen Euro hinnehmen müssen – darunter allein 14 Millionen Euro an TV-Geldern. Dennoch hatten sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, keine Mitarbeiter zu entlassen. Dazu stelle der BTSV "einen der höchsten Spieleretats" der 3. Liga – mit Folgen: "Wir werden das laufende Geschäftsjahr wahrscheinlich mit einem Minus von einigen Millionen Euro abschließen", befürchtet das Führungstrio.
Immerhin: Weil die Löwen in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet haben, kann das Minus mit Eigenkapital (derzeit 7,3 Millionen Euro) abgefedert werden. Dennoch ist klar: "Eine weitere Saison in der 3. Liga können wir unter den aktuellen Bedingungen nicht stemmen." Die Verantwortlichen wollen daher alle Kosten auf den Prüfstand stellen und überlegen, "wo es Möglichkeiten gibt, zu sparen oder wie neue Einnahmequellen geschaffen werden können." Deshalb sei es auch wichtig, "dass sich unsere Sponsoren dazu entschlossen haben, uns auch nach dem Abstieg aus der 2. Liga weiter in einem starken Umfang zu unterstützen."
Millionen-Gewinn in der letzten Saison
Die vergangene Zweitliga-Saison schloss Eintracht Braunschweig unterdessen mit einem beachtlichen Gewinn von 2,7 Millionen Euro ab. Unter anderem deswegen, weil der BTSV aufgrund des Abstiegs weniger Erfolgsprämien als ursprünglich kalkuliert an die Mannschaft ausgezahlt habe. Außerdem konnten wegen zahlreicher Langzeitverletzter Gehälter gespart werden und auch die Sponsoring-Einnahmen seien höher ausgefallen als gedacht.
Daher, so Ebel, Ottinger und Cech, hätte die Eintracht in der vergangenen Winterpause noch mehr in die Mannschaft investieren können, "aber das wurde damals von der sportlichen Führung um Trainer Torsten Lieberknecht und den Sportlichen Leiter Marc Arnold als nicht notwendig erachtet." Dennoch hatte der BTSV in der letzten Saison den "höchsten Spieleretat aller Zeiten" und habe sich unter den Top 5 der 2. Liga befunden. Sportlich sieht die Realität nun anders aus, bereits acht Punkte trennen Eintracht Braunschweig vom rettenden Ufer. Um eine "weitere Saison in der 3. Liga" stemmen zu können, müssen zunächst die sportlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Und die sehen drei Spieltage vor der Winterpause düster aus.