BTSV wieder am Boden – Fans stellen Spieler zur Rede

Nach vier Punkten aus den letzten beiden Spielen wähnte sich Eintracht Braunschweig auf dem richtigen Weg, doch nach der herben 1:4-Klatsche gegen den 1. FC Kaiserslautern am Dienstagabend liegt der BTSV wieder am Boden. Nach dem Spiel kam es zu ebenso hitzigen wie emotionalen Diskussionen zwischen Fans und Spielern.
"Darf uns nicht passieren"
"Scheiße". Trainer Henrik Pedersen brauchte im "Telekom"-Interview unmittelbar nach Abpfiff nur ein Wort, um seiner Gefühlslage Ausdruck zu verleihen. Auf der anschließenden Pressekonferenz führte er aus: "Das ist einfach frustrierend – nicht nur für mich, auch für die Mannschaft und alle Fans." Besonders bitter: In der ersten Halbzeit waren die Niedersachsen über weite Strecken sogar das bessere Team. Zwar kassierte Eintracht Braunschweig nach zwölf Minuten ein "ärgerliches Gegentor", so Pedersen, bei dem Torhüter Marcel Engelhardt alles andere als gut aussah, kämpfte sich anschließend aber "mit großer Moral" zurück – und kam noch vor der Pause zum "verdienten 1:1" durch Leandro Putaro, wie der Eintracht-Coach analysierte.
Ein Eigentor von Malte Amundsen nach 56 Minuten war es dann, das Braunschweig völlig aus der Bahn warf und die Löwen nach weiteren Gegentoren von Kühlwetter (61.) und Hemlein (88.) letztlich als deutlichen Verlierer vom Platz gingen ließ. "Dass wir kurz nach der Pause zwei Gegentreffer bekommen und das Spiel aus der Hand geben, darf uns nicht passieren", kritisierte David Sauerland.
Fans stellen Spieler zur Rede
Während der 1. FC Kaiserslautern einen Befreiungsschlag feierte, kochte die Stimmung bei den Eintracht-Fans in Form eines gellenden Pfeifkonzerts über – nicht zuletzt auch deswegen, weil die Mannschaft unmittelbar nach Abpfiff zunächst in den Katakomben verschwunden war. Schließlich stellten sich die Spieler den aufgebrachten Fans in der Südkurve aber doch, es kam zu lautstarken und teilweise hitzigen Diskussionen. "Ich kann verstehen, dass die Fans pfeifen, für die ist das ihr Leben. Die bleiben hier", äußerte Niko Kijewski gegenüber der "Braunschweiger Zeitung" Verständnis.
Zeitgleich rief er den Abstiegskampf aus: "Diese Situation muss das Team jetzt annehmen." Auch deshalb forderte der 22-Jährige, "dass wir uns jetzt den Arsch aufreißen müssen – für den Verein, die Fans und für unser Team." Pedersen kündigte derweil an: "Wir werden gemeinsam aus dieser Situation herauskommen. Wir müssen das jetzt abhaken und weitermachen."
Sieg in Meppen Pflicht
Worte, auf die Eintracht Braunschweig am Samstag im Krisenduell beim SV Meppen Antworten liefern muss. Beim Spiel zwischen dem Letzten und Vorletzten ist ein Sieg für den Zweitliga-Absteiger ohne Frage Pflicht. Sollte der BTSV jedoch erneut verlieren, könnten die Tage von Henrik Pedersen bereits gezählt sein. Denn obwohl zuletzt durchaus eine Entwicklung zu erkennen war, weiß auch der 40-Jährige: "Das ist Profifußball, es geht nur um die Punkte." Und sieben Zähler nach neun Spieltagen sind deutlich zu wenig – nicht nur aufgrund der eigenen Ambitionen.