Eintracht patzt gegen Verl: "Viele Fehler gemacht"
Große Enttäuschung bei Eintracht Braunschweig am Montagabend. Der Aufstiegskandidat spielte zu Hause gegen den SC Verl nur 1:1 und war mit dem Ergebnis noch gut dran, was den Beteiligten bei den Niedersachsen natürlich überhaupt nicht passte. Welche Gründe Trainer Michael Schiele für den Auftritt anführte.
Erneut frühes Gegentor
Nach der 0:1-Niederlage gegen den FSV Zwickau vergangene Woche war die Stimmung von Michael Schiele entgegen der Erwartung recht gut. Der BTSV-Coach hatte seiner Mannschaft nicht viel vorzuwerfen, haderte einfach mit dem Glück. Das war am Montagabend aber ganz anders: Denn sein Team hatte als klarer Favorit gegen die abstiegsbedrohten Verler nicht allzu viel abliefern können, war unter dem Strich mit dem Unentschieden noch ganz gut bedient. "Es war ein schweres Spiel heute. Verl hat es gut gemacht, sie sind eine spielerisch starke Mannschaft", sagte Bryan Henning bei "MagentaSport". Dennoch hätten er und seine Kollegen gewisse Situationen "besser ausspielen können". Letztlich sei er "trotzdem enttäuscht".
Immerhin war der 26-Jährige in der 59. Minute zur Stelle und erzielte so das 1:1. Nach einem Pfostenschuss von Luc Ihorst blieben die Hausherren am Ball, Sebastian Müller brachte die Kugel in die Strafraummitte, wo Henning parat war, seinen vierten Treffer erzielte. Den Ball habe er "ein bisschen glücklich" getroffen, meinte der Mittelfeldspieler. Doch nichts ist im Fußball unwichtiger. Es schien wie der Wendepunkt in einer Partie sein zu können, in der der Sportclub nach sechs Minuten in Führung gegangen war. Kasim Rabihic hatte viel zu viel Platz und konnte einen Pass auf den langen Pfosten bringen, wo Frederik Lach keine Mühe hatte, den Ball ins Tor zu befördern. Wie schon gegen den FSV hatte der BTSV früh einen Gegentreffer kassiert (es war die neunte Minute).
Innenverteidigung fiel gesperrt aus
Als Verteidigung für seine Mannschaft führte Schiele den notgedrungenen Umbau der Innenverteidigung an, da Brian Behrendt und Michael Schultz gelbgesperrten fehlten. Insgesamt seien "drei, vier Stammspieler ausgefallen", so der 43-Jährige. Trotz des schlechten Starts seien die Niedersachsen auch in der Lage gewesen, einen Treffer erzielen zu können. "In der zweiten Halbzeit haben wir viele Fehler gemacht, die Verl dann auch bestrafen muss. Aber wenn wir klarer, einfacher spielen, kommen wir auch in die Tiefe", meinte Schiele. Und so wäre nach dem Ausgleich auch die Führung möglich gewesen, auch wenn diese "glücklich gewesen" wäre. Denn die besseren Gelegenheiten hatten die Verler, die am Aluminium, Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic oder fehlender Genauigkeit scheiterten.
Mit 20 Punkten nach zwölf Partien sind die Braunschweiger nur das sechstbeste Heimteam – zu wenig für die Ansprüche. Dass es so ist, liege auch daran, dass der Gegner nichts zu verlieren habe. "Sie spielen frei auf" und hätten eine "Scheiß-Drauf"-Mentalität, wenn es gegen Eintracht gehe, gab der Coach seine Gedanken frei. Was zeigt, dass seine Mannschaft mit der Drucksituation öfter Probleme hat. Auswärts läuft es besser, mit 20 Punkten aus elf Partien rangiert der BTSV auf Rang drei. Das ist auch in der Gesamtkonstellation der Fall. Aufgrund des besseren Torverhältnisses liegt das Team vor dem 1. FC Saarbrücken auf dem Relegationsrang und zwei Punkte hinter dem 1. FC Kaiserslautern. Weiter geht’s am kommenden Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim TSV 1860 München,