Eklat bei Ostduell: Hansa-Mitarbeiter von Aue-Fan attackiert
Beim Ostduell zwischen Erzgebirge Aue und dem F.C. Hansa Rostock (2:1) ist es am Samstag zu einem Eklat gekommen. Mitarbeiter der Kogge sind auf der Presstribüne von einem Fan der Veilchen attackiert worden. Zudem kam es zu einem Polizei-Einsatz im Innenraum.
Faustschlag abbekommen
Es war ein emotionales Tor, als Innenverteidiger Ahmet Gürleyen in der Nachspielzeit zum 2:1 für Hansa einköpfte und damit für den ersten Sieg der Rostocker in Aue seit 57 Jahren sorgte. Auf der Pressetribüne freuten sich auch die Mitarbeiter von Hansas Medienabteilung über den späten Treffer. Für einen Anhänger der FCE, der zwei Reihen vor den Presseplätzen saß, war das zu viel. Wie die "Ostsee-Zeitung" berichtet, stürmte er auf die FCH-Mitarbeiter zu und soll einen Angestellten gar mit der Faust geschlagen haben.
Im Fanradio war der Angriff während der laufenden Übertragung zu hören. "Kannst du bitte mal einschreiten. Das ist dein Job", sagte Kommentator Oliver Schubert in Richtung eines Ordners. "Bleibt ihr mal bitte ruhig? Du würdest Dich genauso freuen, wenn ihr bei uns ein Tor schießt", entgegnete er dem Angreifer. "Unglaubliche Szenen gerade hier. Wir werden von beiden Seiten von Leuten angegriffen. Der Kollege Sven hat richtig eine gezimmert bekommen. Das muss nicht sein."
Aue entschuldigt sich für Vorfall
Der "OZ" zufolge habe sich der Ordner zunächst vom Geschehen entfernt, um Verstärkung zu holen. Erst mit Verzögerung hätten die Ordner den Aue-Fan beiseite genommen, nachdem zuvor bereits andere Fans schlichtend eingegriffen hatten. Wie die Kogge nach der Partie gegenüber der Zeitung verlauten ließ, gehe es dem Vereinsmitarbeiter den Umständen entsprechend gut. Er habe leichte Schmerzen, sei ansonsten mit dem Schrecken davongekommen. "Erzgebirge Aue hat sich unmittelbar nach dem Spiel bei uns entschuldigt. Für uns ist die Sache damit erledigt", heißt es.
Die Veilchen wollen den Vorfall "nun intern aufarbeiten, den Verursacher ermitteln und entsprechende Sanktionen beraten", wie Pressesprecher Lars Töffling gegenüber "Tag24" mitteilte. Es ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art. Beim Derby zwischen Aue und Dresden im August 2022 hatte es einen Mitarbeiter der SGD getroffen. Laut "Tag24" gibt es im Bereich der Presseplätze mittlerweile zwar Security-Mitarbeiter, jedoch seien diese zahlenmäßig weit unterlegen. Die Veilchen müssen nun mit einer Geldstrafe rechnen.
Polizei-Einsatz im Innenraum
Indes war es nach Schlusspfiff zu einem Polizei-Einsatz im Innenraum gekommen war. Anhänger aus beiden Fanlagern hatten Absperrungen durchbrochen und wollten offenbar aufeinander losgehen, Polizei und Ordnungskräfte konnten das allerdings verhindern und die Fanlager zurück in ihre Blöcke drängen. Im Rahmen des Einsatzes wurde gegen 26-jährigen Aue-Fan eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen einen Sicherheitsbediensteten aufgenommen.