Pyro-Eklat: RWE-Chaoten schießen Raketen in FCS-Blöcke
Beim Spiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Rot-Weiss Essen (1:0) ist es am späten Sonntagnachmittag zu einem Eklat gekommen: Mitgereiste Fans von Rot-Weiss Essen haben in der zweiten Halbzeit mehrere Leuchtraketen auf das Spielfeld sowie in angrenzende FCS-Blöcke geschossen. Die Partie musste für rund zehn Minuten unterbrochen werden, es drohte der Abbruch.
Werbepolster fängt Feuer
55 Minuten waren im Ludwigspark gespielt, als aus dem Gästeblock eine Leuchtrakete in Richtung der Gegengerade abgeschossen wurde, wo auch Familien mit kleinen Kindern saßen. Schiedsrichter Michael Bacher unterbrach die Partie zunächst und schickte die Teams an die Seitenlinie. Weil direkt danach noch weitere Raketen in Richtung der Nordtribüne und des Spielfeldes geschossen wurden – eine Rakete landete gar auf der gegenüberliegenden Seite vor der FCS-Fankurve und steckte dort ein Werbepolster neben dem Tor in Brand, sodass die Feuerwehr anrücken musste -, bat der Unparteiische die Mannschaften in die Kabine.
Währenddessen begaben sich Kapitän Michael Schultz, Lucas Brumme sowie Trainer Christoph Dabrowski zu den eigenen Fans, um diese zu beruhigen. Erst nach zehn Minuten kamen die Mannschaften zurück auf den Platz, danach konnte die Partie ohne weitere Unterbrechungen regulär beendet werden.
"Das ist RWE nicht würdig"
Bei einem weiteren Zwischenfall wäre die Partie womöglich abgebrochen worden, zumal es schon in der ersten Halbzeit zu einer kurzzeitigen Unterbrechung von einer Minute gekommen war, nachdem RWE-Chaoten eine Leuchtrakete auf den Platz geschossen hatten. Dort war sie nur wenige Meter neben den Mannschaften eingeschlagen. Zudem brannten einige der mitgereisten Anhänger im Laufe der Partie anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Ultra-Gruppierung "Vandalz" immer wieder Bengalos ab – vor allem beim Einlaufen der Mannschaften.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski entschuldigte sich nach der Partie im Namen des Vereins für die Vorfälle: "Das gehört natürlich nicht zum Fußball dazu. Daher sorry. Ich bin froh, dass die Partie nicht abgebrochen wurde und hoffe, dass niemand verletzt worden ist. Bei aller Unterstützung nach dem Spiel: sowas bringt uns nicht weiter." Auch Kapitän Michael Schultz machte bei "MagentaSport" deutlich: "So etwas gehört nicht ins Stadion, das hilft uns nicht. Das ist RWE nicht würdig." RWE muss nun mit einer hohen Geldstrafe des DFB rechnen. Ob Fans durch den Raketenbeschuss verletzt worden sind, ist noch nicht bekannt.
RWE-Fans nach Spielende angegriffen
Nach der Partie gaben aber auch einige Fans des 1. FC Saarbrücken kein gutes Bild ab, als sie laut Polizeiangaben die noch im Gästeblock befindlichen Anhänger aus Essen mit Feuerwerkskörpern attackierten. Zudem seien Einsatzkräfte mit Steinen beworfen und dadurch verletzt worden, heißt es. Die Polizei setzte Pfefferspray ein und leitete entsprechende Ermittlungsverfahren ein.