Elfmeter-Ärger beim VfB: "Kann ich nicht nachvollziehen"

Nach zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen musste sich Fuat Kilic als Trainer des VfB Oldenburg beim 1:3 gegen Viktoria Köln am Samstag erstmals mit seiner Mannschaft geschlagen geben. Neben der Niederlage sorgte auch ein nicht gegebener Elfmeter für Ärger.

"Ein klarer Elfmeter"

Sie hätte kippen können, die Partie nach 82 Minuten: Beim Stand von 2:1 für Viktoria Köln wurde Patrick Hasenhüttl im Strafraum von Moritz Fritz an der Schulter gehalten und dabei zu Boden gezogen. Doch auf Elfmeter, durch den der VfB den Spielstand hätte ausgleichen können, entschied Schiedsrichter Florian Lechner nicht – sehr zum Ärger von Hasenhüttl: "Ich dachte schon, dass es ein klarer Elfmeter gewesen ist", sagte er in der "NWZ". Lechner habe ihm jedoch erklärt, "dass ich vor dem Foul an mir meinen Gegenspieler am Trikot gezogen habe". Das wurde allerdings nicht gepfiffen. "Dann wollte ich zum Kopfball gehen und er zieht mich herunter."

Auch für Trainer Fuat Kilic war die Sache eindeutig, er sprach ebenfalls von einem "klaren Elfmeter". Mit der Erklärung von Lechner konnte er wenig anfangen. "Die Begründung kann ich nicht nachvollziehen. Dann muss er da direkt gegen uns pfeifen. Dann kann ich nicht weiterlaufen lassen und die nächste Aktion nicht pfeifen." Hätte der VfB den Strafstoß zugesprochen bekommen und auch verwandelt, wäre es das 2:2 gewesen. So aber kassierte der Aufsteiger unmittelbar danach das 1:3 und war dadurch endgültig geschlagen.

"Sind selbst schuld"

Doch die Niederlage auf den nicht gegebenen Elfmeter zu schieben, wäre zu einfach – das sah auch Kilic so: "Im Endeffekt sind wir selbst schuld, dass wir das eine oder andere besser verteidigen müssen." Insbesondere beim ersten Gegentor nach 18 Minuten fehlte nach einer Ecke die Zuordnung, konnte Schultz doch völlig frei abschließen, sodass der Ball von Becker abgefälscht im Tor landete. "Das ist sehr ärgerlich. Wir hatte eine klare Zuteilung, in meinen Augen war es eine verunglückte Ecke, bei der wir wacher und gieriger sein müssen, zu verteidigen", so Kilic, der den Elfmeter zum 0:2 nach 35 Minuten als "50:50-Entscheidung" bezeichnete, nachdem Plautz erst den Ball verlor und ihn im Strafraum dann mit dem ausgestreckten Arm abwehrte. "Das müssen wir akzeptieren, dass das so gepfiffen wird." Mehr ärgerte er sich darüber, wie seine Mannschaft anschließend reagierte: "Nach den Gegentoren fehlte die Körperspannung, wir haben nicht mehr aktiv nach vorne verteidigt und die Linie verloren."

In der zweiten Halbzeit machte es der Aufsteiger dann besser, kam über Zietarski zum Anschluss (71.), ehe der Elfmeter nicht gegeben wurde. "Wir wären für den Aufwand belohnt worden, für den Kopf wäre das wichtig gewesen. Aber mir hat die Art und Weise meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit gefallen", lobte Kilic die Moral seiner Mannschaft. Zählbares in Form von Punkten brachte diese aber nicht, stattdessen ging in der Tabelle durch den Sieg der SpVgg Bayreuth sogar einen Platz nach unten. Weil der Rückstand auf das rettende Ufer aber nur einen Punkt beträgt, hat der Aufsteiger weiterhin alle Chancen auf den Klassenerhalt. Diesem wieder näherkommen kann der VfB am kommenden Samstag beim Spiel in Aue.

   

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