Elfmeter-Frust beim FSV: "Schiri hat zugegeben, dass es einer war"
Der Sieger hätte ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt, am Ende trennten sich der FSV Zwickau und der SV Meppen mit 1:1. Keinem Team hilft der Punkt so wirklich weiter. Doppelt enttäuscht waren die Schwäne, da es in der Nachspielzeit keinen Elfmeter gab, so die Chance auf den Sieg verwehrt blieb. Stattdessen stehen die Westsachsen nun wieder auf einem Abstiegsplatz.
"Zu 100 Prozent einen Elfmeter"
Jan Löhmannsröben war außer sich. Gerade hatte der Abräumer des FSV Zwickau von Schiedsrichter Michael Bacher die gelbe Karte gesehen. Ohne Berührung des Gegenspielers soll der 31-Jährige im Strafraum der Meppener gefallen sein: eine Schwalbe also. Doch die TV-Bilder zeigen, dass Löhmannsröben von Meppens Tobias Kraulich getroffen wurde. Mit dem Abpfiff gab es noch eine Rudelbildung, der Gesprächsbedarf bei den Schwänen war groß. Auch, wenn natürlich allen klar war, dass es letztlich nichts mehr bringen würde.
"Zu 100 Prozent hätte es einen Elfmeter geben müssen", sagte Patrick Göbel bei "MagentaSport". Selbst die Meppener Spieler hätten im Nachhinein gesagt, "dass man den geben kann". Das half den Zwickauern aber nicht mehr. "Der Schiedsrichter hat zugegen, dass es ein Elfmeter ist. Das ist für mich aber kein Trost. Es ist das dritte, vierte Mal, dass sich der Schiedsrichter bei uns entschuldigt, wir deshalb nicht gewinnen oder sogar verlieren", war auch Coach Joe Enochs angefressen.
Pourié hilft dem FSV
Enttäuscht war der Kalifornier aber nicht nur wegen der Unparteiischen. Auch seine Mannschaft hatte nicht das gezeigt, was gefordert und gewünscht war. Die Anfangsphase gehörte den Hausherren, "wir waren sofort gut im Spiel. Doch danach haben wir uns einlullen lassen, uns sehr viel Zeit gelassen bei Standards und bei Einwürfen; nach Ballgewinn haben wir nach hinten gespielt". Das habe dem Gegner "in die Karten gespielt".
Nach 24 Minuten nutzten die Emsländer ihre erste Chancen, veredelten einen Konter zum 1:0 durch Marius Kleinsorge (24.). Die beste Chance für Zwickau hatte Ronny König, der per Kopf die Latte traf (35.). Mit der Hoffnung, die Szene hätte für neuen Schwung gesorgt verzichtete Enochs zunächst auf Wechsel, besserte nach rund einer Stunde aber nach. "Viele Szenen" hätte sein Team gehabt, nachdem auf eine defensive Dreierkette umgestellt wurde. Der Lohn war der Ausgleich nach 67 Minuten. Einen scharf auf das Tor gezogenen Freistoß von Göbel lenkte Marvin Pourié in den eigenen Kasten.
Schneider fiel kurzfristig aus
Mehr sprang aber nicht mehr heraus. "Wahrscheinlich hätten wir zwei Punkte mehr gehabt und hätten einen Riesenschritt gemacht. Aber das können wir nicht mehr ändern, es ist sehr ärgerlich", sagte Göbel auf die vermeintliche Elfmeter-Szene in der Nachspielzeit angesprochen. Was der eine Punkt Wert sei, "sehen wir am Ende", waren sich Spieler und Trainer einig.
Weil Dortmund II zeitgleich in Ingolstadt gewinnen konnten, sind die Schwäne wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht, wobei lediglich ein Treffer zu Rang 16 fehlt. Weiter geht es für den FSV am kommenden Samstag mit einem Auswärtsspiel beim MSV Duisburg. Ob Winter-Transfer Jan-Marc Schneider dann mitwirken kann, ist noch offen. Der 28-Jährige sollte gegen Meppen spielen. Doch der Offensivspieler hatte unter der Woche Rückenprobleme. Am Freitag gab er aber "einen Daumen nach oben", so sein Trainer. "Beim Erwärmen hat er aber kein gutes Gefühl hat und konnte nicht richtig sprinten." Deshalb rückte Noel Eichinger in die Startelf. Sicher ausfallen wird, Max Jansen, der zum zehnten Mal Gelb sah.