Elversberg auf Wolke 7: "Unsere Image-Aufwertung ist brutal"

Erst nach acht Jahren in die 3. Liga zurückgekehrt, dann nach einem furiosen 5:1-Erfolg in Essen direkt die Tabellenführung übernommen und nun in der ersten Pokalrunde mit Bayer Leverkusen einen Champions-League-Teilnehmer rausgeworfen: Die SV Elversberg schwebt derzeit auf Wolke 7 – und erfährt eine "brutale Image-Aufwertung".

"So etwas habe ich noch nicht erlebt“

Auch wenn das Saarland das kleinste Flächenbundesland und die Anzahl der Vereine somit deutlich geringer ist als etwa in Baden-Württemberg oder NRW: Bislang stand die SV Elversberg stets im Schatten des 1. FC Saarbrücken. Und selbst der FC 08 Homburg war der SVE aufgrund seiner ruhmreichen Vergangenheit um einiges voraus. Doch seit eineinhalb Wochen hat sich das Blatt – zumindest vorerst – gewendet. Mit dem Sprung an die Tabellenspitze der 3. Liga waren die Elversberger plötzlich in aller Munde. Und spätestens seit dem Pokal-Coup gegen Leverkusen spricht ganz Deutschland über den kleinen Verein aus der Gemeinde Spiesen-Elversberg mit ihren lediglich 13.000 Einwohnern.

"So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt Stürmer Kevin Koffi in der "Saarbrücker Zeitung" über die große Aufmerksamkeit, die längst nicht nur auf Deutschland beschränkt ist: "Wir waren auch in der Elfenbeinküste in der Zeitung. In Griechenland war ein Foto von mir beim Jubeln in der Zeitung. Ich habe auch Nachrichten aus Belgien und Italien bekommen." Selbst mit dem FC Barcelona wurde die SVE schon verglichen. Auch bei Trainer Horst Steffen waren am Samstag rund 60 Nachrichten eingegangen. "Ich habe sie am Samstagabend noch alle beantwortet", berichtet er.

Schon 700.000 Euro kassiert

Es scheint, als wäre die SVE auf ihrem vorläufigen Höhepunkt der Vereinsgeschichte angekommen. "Unsere Image-Aufwertung ist gerade brutal", freut sich Marc Strauß, Vorstand Verwaltung und Vereinsentwicklung. "Unser Trikot war mit unserer Werbung überall zu sehen." Auch finanziell sieht es gut aus: Rund 700.000 haben die Saarländer im DFB-Pokal bislang kassiert, die Sommer-Transfers von Thore Jacobsen und Marcel Correia sind somit längst refinanziert. "So darf man das ja nicht rechnen, aber uns tun die Einnahmen durchaus gut“, sagt Strauß. Sollte die SVE das Achtelfinale erreichen, würden weitere 837.000 Euro hinzukommen. Und ganz nebenbei würde der Klub Geschichte schreiben, denn in die Runde der letzten 16 Teams haben es die Saarländer noch nie geschafft.

Das nächste Highlight wartet bereits: Am Samstag geht es im Derby vor ausverkauftem Haus gegen den 1. FC Saarbrücken. Ob die SVE die Erfolgswelle weiter surfen kann? "Wir haben jetzt so lange sehr hart gearbeitet um auf dieses Niveau zu kommen. Ich werde es nicht zulassen, dass wir uns durch irgendeinen Schlendrian alles kaputtmachen", macht Steffen klar. "Die Spieler wissen das und ich glaube sogar, die denken genauso." Seit 2007 sind die Schwarz-Weißen zuhause in einem Ligaspiel gegen den FCS ungeschlagen – und das soll aus Sicht des Aufsteigers auch so bleiben.

   

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