Emmerling soll Rot-Weiß Erfurt retten: Die letzte Patrone

Nachdem David Bergner als Trainer des FC Rot-Weiß Erfurt glück- und vor allem sieglos blieb, soll nun Stefan Emmerling den Absturz in die Regionalliga verhindern. Klar ist: Der Trainerwechsel ist die letzte Patrone für RWE. Ein Kommentar.

RWE droht den Anschluss zu verlieren

Tabellenletzter und sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer: Bereits nach 16 Spielen ist die Lage bei Rot-Weiß Erfurt bedrohlich. Kurz vor dem Ende der Hinrunde drohen die Thüringer den Anschluss an das untere Mittelfeld zu verlieren. Vor allem in der Offensive drückt der Schuh, mit nur neun Toren stellt RWE den mit Abstand schwächsten Angriff der 3. Liga. Und auch in der Geschichte der Liga war zu diesem Zeitpunkt noch nie ein Team harmloser. Zusätzlich zur sportlichen Situation brennt auch hinter den Kulissen der Baum. Ein Zustand, der Gift für die Mannschaft ist und von David Bergner zuletzt öffentlich kritisiert wurde. Ob unter diesen Voraussetzungen der Klassenerhalt gelingen kann?

Erstes Endspiel gegen Bremen II

In den vier verbleibenden Spielen bis zur Winterpause wird eine Vorentscheidung fallen. Stellt RWE den Anschluss bis dahin nicht wieder her und fällt möglicherweise sogar noch weiter zurück, dürften die Rot-Weißen kaum noch zu retten sein. Schon das kommende Auswärtsspiel in Bremen hat Endspiel-Charakter. Ein Sieg ist absolut Pflicht – allein schon deswegen, weil Werder mittlerweile seit zwölf Partien auf einen Sieg wartet und vor allem defensiv überaus anfällig ist (schon 27 Gegentore). Anders gesagt: Gegen wen will Erfurt sonst gewinnen? Die weiteren noch ausstehenden Gegner in diesem Jahr lauten Meppen, Würzburg und Münster. Auch aus diesen Spielen braucht Erfurt wohl mindestens zwei Siege, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt nicht frühzeitig begraben zu müssen. Die Rechnung ist ganz einfach: Um auf die Marke von 45 Punkten zu kommen, benötigt Erfurt aus den verbleibenden 22 Partien 35 Punkte – also mindestens elf Siege.

Gehen die Lichter frühzeitig aus?

Sollte der Rückstand auf das rettende Ufer bis zur Winterpause jedoch noch weiter anwachsen, könnten angesichts von wohl mindestens 6,8 Millionen Euro Schulden schon bald die Lichter ausgehen – eine Insolvenz würde wahrscheinlicher werden. Denn wer investiert in einen Verein, der schon mit mehr als einem Bein in der Regionalliga steht und bereits zur Winterpause keine echte Perspektive mehr hat? Dabei braucht RWE "frisches Geld", wie Präsident Frank Nowag kürzlich dem "MDR" sagte. Doch das fließt wohl nur dann, wenn die Chancen auf den Klassenerhalt zum Jahreswechsel noch vorhanden sind. In den verbleibenden Partien geht es für die Mannschaft also nicht nur um die persönliche Zukunft, sondern auch um die des gesamten Vereins – inklusive aller 111 Mitarbeiter. In vorderster Front steht nun Stefan Emmerling. Es liegt an ihm, für die schnelle sportliche Wende zu sorgen – und den Verein damit am Leben zu erhalten. Es ist die letzte Chance, die letzte Patrone. Verpufft der Trainerwechsel, wird es um Rot-Weiß Erfurt schon bald dunkel.

 

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button