Energie Cottbus: Torhüter René Renno im "dritten Frühling“
Im Sommer drohte der Abgang von Stammkeeper Kevin Müller (24) eine große sportliche Lücke bei Energie Cottbus zu reißen. Jetzt scheint Sie geschlossen: René Renno, bereits fünf Jahre im Verein, überzeugt seit Wochen mit starken Leistungen im Tor der Lausitzer. Dabei war der 36-Jährige zu Saisonbeginn nur Ersatz und bastelt zudem längst an einer zweiten Karriere.
Zunächst nur Ersatz
37 Spiele machte Torwart Kevin Müller in der Saison 2014/15 für Energie. Als Leihspieler vom VfB Stuttgart. Deshalb zog er im Sommer weiter und unterschrieb einen Vertrag bei Zweitligist Heidenheim. Es entstand akuter Handlungsbedarf auf der Torhüterposition für die Energie-Verantwortlichen. Nachwuchskeeper Avdo Spahic (18) und Routinier René Renno standen bereits unter Vertrag. Verstärkt wurde der Kader durch Daniel Lück (24) von Erstliga-Absteiger Paderborn. Der entschied den Konkurrenzkampf im Kasten auch für sich. Zunächst.
Renno bleibt bescheiden
Lück stand in den ersten sieben Saisonspielen im Tor der Cottbusser. Dann zog er sich im September im Training einen Außenbandriss am rechten Sprunggelenk zu. Altmeister Renno, bereits 36 Jahre alt, vertrat ihn – und das seit dem achten Spieltag glänzend. Jüngst wurde er von den Lesern von liga3-online.de zum Spieler des 20. Spieltags gekürt. Beim 1:1 in Halle hielt er für sein Team den Punkt fest. Zuvor war er auch beim Spiel in Mainz (1:0) der beste Mann auf dem Platz. "Die Jungs haben super gearbeitet vor mir, fast alles abgeräumt. Wenn dann doch mal ein Ball aufs Tor fliegt, steht dafür ja ein Keeper drin", gab sich Renno nach der Partie in Mainz gewohnt bescheiden.
Zweite Karriere
Mittlerweile ist Lück zurück. Einen Grund vor dem Spiel gegen Bremen II zu wechseln, gibt es für Trainer Vasile Miriuta aufgrund der gezeigten Leistungen von Renno aber nicht. Ohnehin agierte Lück in den sieben Einsätzen eher mäßig. Gut möglich also, dass Renno seinen Platz behält. 2010 kam er aus Bochum in die Lausitz. Meist war er Ersatz. 28 Ligaeinsätze (davon 27 Zweitligaspiele) bei Energie standen zu Saisonbeginn in seiner Bilanz. 13-mal in Folge lief Renno seit dem 1:1 in Rostock am 11. September auf. Eigentlich arbeitet er im Hintergrund bereits an seiner zweiten Karriere und vertreibt die Website fussballtraining-renno.de. Dort gibt er sein Fachwissen weiter und verrät Tipps für das tägliche Training. Erst mal sieht es aber so aus, als sollte er selbst in dieser Saison noch einige Male auf dem Platz gefordert sein. Renno selbst hätte sicher nichts dagegen.