Enochs, Benbennek und Muzzicato die Top-Kandidaten beim VfB?
Nach der Freistellung von Dario Fossi am späten Sonntagabend hat beim VfB Oldenburg am Montag die Suche nach einem neuen Coach begonnen. Weit oben auf der Wunschliste soll nach "Kicker"-Angaben Joe Enochs stehen. Die "Nordwest-Zeitung" nennt zudem Christian Benbennek und Benedetto Muzzicato als Top-Favoriten.
Enochs mit großer Drittliga-Erfahrung
Genau vier Wochen ist es nun her, dass Enochs beim FSV Zwickau gehen musste. Nimmt er mit dem VfB Oldenburg nun direkt eine neue Aufgabe an? Dem "Kicker" zufolge soll sich der US-Amerikaner durchaus vorstellen können, noch in dieser Saison wieder einen Trainerposten anzutreten. Auch Enochs selbst sagte nach seinem Aus in Zwickau: "Ich bin bereit für eine neue Aufgabe." Viermal hatte er die Schwäne zwischen 2018 und 2022 unter schwierigen Bedingungen zum Klassenerhalt geführt und dreimal sogar unter die ersten zehn Mannschaften.
Zuvor war der 51-Jährige zwischen 1996 und 2018 in verschiedenen Rollen für den VfL Osnabrück aktiv. Erst als Spieler (388 Spiele), dann als Nachwuchstrainer und die letzten drei Jahre schließlich als Chefcoach der Profis. Mit insgesamt 254 Spielen gehört er zu den erfahrensten Drittliga-Trainern. Bereits in der letzten Woche soll Enochs kontaktiert worden sein, jedoch abgesagt haben. Nun habe Sportdirektor Schachten einen neuen Anlauf unternommen, heißt es.
Schließt sich der Kreis für Benbennek?
Für Christian Benbennek würde sich ein Kreis schließen, sollte der 50-Jährige künftig bei den Oldenburgern an der Seitenlinie stehen. Schließlich war Benbennek zuletzt für Viertligist BFC Dynamo aktiv und mit den Berlinern im vergangenen Juni in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga am VfB Oldenburg gescheitert (0:2 und 2:1). Wenige Tage danach trennten sich die Wege, seitdem ist der gebürtige Soltauer ohne Verein.
Vor seiner dreijährigen Zeit beim BFC, die angesichts eines Punkteschnitts von 1,92 überaus erfolgreich war, trainierte Benbennek den TSV Havelse (2017-2018 und 2013-2015), den österreichischen Erstligisten SV Ried (2016-2017) sowie den SV Babelsberg (2012-2013). Bei den Potsdamern stand er 29 Mal in der 3. Liga an der Seitenlinie und würde mit der höchsten Spielklasse des DFB somit kein Neuland betreten. Der VfB Oldenburg wäre Benbenneks zweite Trainerstation im deutschen Profifußball.
Weinberg kennt Muzzicato aus Rehden
Gleiches würde bei Muzzicato gelten. Der 44-Jährige saß zuletzt von Juli 2019 bis Februar 2022 bei Viktoria Berlin auf der Bank, stieg mit dem Hauptstadt-Klub 2021 in die 3. Liga auf (elf Siege aus elf Spielen) und grüßte zwischenzeitlich sogar als Tabellenführer, ehe er nach fünf sieglosen Spielen gehen musste. Seine Bilanz aus 24 Drittliga-Partien: Sieben Siege, fünf Unentschieden, zwölf Niederlagen. Vor seiner Zeit bei der Viktoria trainierte der gebürtige Bremerhavener unter dem heutigen VfB-Geschäftsführer Michael Weinberg den BSV Rehden in der Regionalliga (2017-2019), zudem war er Jugendtrainer beim SV Werder Bremen. Als Spieler stand der 44-Jährige unter anderem für den FC Oberneuland auf dem Feld.
Namen wollte Sportdirektor Sebastian Schachten gegenüber der "NWZ" nicht kommentieren, auch zum Zeitplan hält sich der 38-Jährige zurück. "Es geht darum, dass wir einen Trainer finden, der zum VfB passt, der Lust auf die Herausforderung hat und bereit ist, die schwierige Situation anzugehen und von dem wir überzeugt sind. Unser Ziel war und bleibt der Klassenerhalt und der ist weiterhin möglich."
Vorerst übernimmt Löning
Bis der neue Mann gefunden ist, wird Co-Trainer Frank Löning die Mannschaft trainieren und auf das Spiel in Osnabrück vorbereiten. Weil der Ex-Profi jedoch nicht über die nötige UEFA-Pro-Lizenz verfügt, darf er den VfB maximal für 15 Werktage betreuen und kommt somit nicht als Dauerlösung in Frage. "Frank ist ein Fußballfachmann, der von Anfang an mit großen Engagement gearbeitet hat, der die Liga kennt und dem wir dankbar sind, dass er uns aktuell unterstützt", sagt Schachten über Löning, der als Spieler des SC Paderborn in der Relegation 2008 zwei Tore gegen Osnabrück erzielte und die Ostwestfalen damit zum Aufstieg schoss. Ein gutes Omen für das Derby am Samstag?