Enochs entschuldigt sich für Disput mit Bahn
Am Samstag trennten sich der Hallesche FC und der FSV Zwickau mit 1:1. Schiedlich friedlich? Nicht ganz, zumindest. Ein kleiner Disput zwischen Joe Enochs und Bentley Baxter Bahn sorgte für Emotionen auf dem Platz, bevor sich am Ende alle die Hand gaben.
Enochs stolz auf sein Team
81 Minuten lang sah es ganz danach aus, als würde der FSV Zwickau einen sensationellen Auswärtssieg gegen den Halleschen FC feiern. Morris Schröter, der zuvor rund drei Jahre lang nicht mehr getroffen hatte, brachte den FSV in der ersten Halbzeit in Führung. Und auch die zweite Halbzeit, wenngleich etwas weniger bestimmend, als der erste Durchgang, lief weitestgehend im Sinne der Schwäne. Bis eben zu dieser 81. Minute, in der Bentley Baxter Bahn aus dem Gewühl heraus abzog und den Ball im Netz versenkte.
"Wenn es einen Kritikpunkt an meiner Mannschaft gibt, dann ist es diese Phase, in der wir ein klein bisschen unter Druck stehen am Ende der zweiten Halbzeit. Da kriegen wir den späten Ausgleich", befand Enochs auf der Pressekonferenz, stellte aber heraus: Obwohl seine Mannschaft in dieser Situation möglicherweise "cleverer" hätte verteidigen können, war der Trainer "sehr stolz" auf die Leistung seines Teams. "Ich habe mich wirklich sehr für meine Mannschaft gefreut, denn sie haben wirklich alles auf dem Platz gelassen. Schade, dass es nicht zwei Punkte mehr sind. Aber bei so einer Spitzenmannschaft auswärts einen Punkt mitzunehmen, das ist für uns in Ordnung."
Disput nach Spielende
Nicht in Ordnung fand Enochs hingegen das Verhalten von Bentley Baxter Bahn, den der Trainer nach dem Spiel zur Rede stellen wollte. Der Coach ging lautstark auf den HFC-Spieler zu. Worum ging es? "Da waren zwei Szenen am Ende des Spiels, wo er sich fallen lässt und einen Elfmeter haben möchte. Wenn der Schiedsrichter drauf reinfällt, kann es bitter für uns werden", erklärte Enochs am "Telekom"-Mikrofon die Situation und meinte vor allem die Situation, in der Bahn gegen Leon Jensen im Strafraum zu Fall ging. Nach dem Disput sah Enochs aber ein: "Ich hab eine Vorbildfunktion und darf nicht auf den Spieler zugehen, auch wenn ich der Meinung bin, dass ich ein bisschen Recht hatte. Ich entschuldige mich dafür."
Sein Gegenüber Torsten Ziegner hatte kurz danach das Gespräch mit Enochs gesucht, das dieser als "gut" bezeichnete: "Auch ich als 48-Jähriger kann noch lernen." Und auch für Ziegner war alles in Ordnung: "Zu hundert Prozent. Jeder, der uns beide kennt, weiß, dass wir von Emotionen leben. Wir leben diesen Beruf mit Haut und Haaren. Da gehört es dazu, dass man auch mal Emotionen auf den Rasen trägt. Das Spiel ist zu Ende, alle haben sich die Hand gegeben, alles gut." So sah das auch Baxter Bahn: "Wir sind beide emotionale Typen, da brauchen wir jetzt nicht drüber sprechen. Wir geben uns nach dem Spiel die Hand, alles gut." Zudem gab der 27-Jährige ehrlich zu: "Das reicht nicht für einen Elfmeter. Er hat mich nur leicht aus dem Tritt gebracht. Eine Schwalbe war es aber auch nicht, weil ich ja erst noch weiterlaufe."