Enochs mit Schiedsrichter-Kritik: "Sie fällt darauf rein"
Die Achterbahnfahrt des FSV Zwickau durch die Saison führt nach der 2:4-Niederlage in Ingolstadt wieder in die Tiefe. Die emotionale Komponente steuerte Cheftrainer Joe Enochs bei, der nach der Partie vor allem zwei Entscheidungen der Unparteiischen verstehen wollte.
Enochs sieht Gelb
Ganz zum Schluss, als sich "Magenta Sport"-Moderatorin Kamila Benschop schon mit den restlichen Ergebnissen des Spieltages beschäftigte, eilte FSV-Cheftrainer Joe Enochs doch noch zur Spielanalyse an ihre Seite und bat freundlich um Entschuldigung für seine Verspätung. Er habe noch mit Schiedsrichterin Riem Hussein gesprochen. Denn in der Partie zwischen seinen Zwickauern und dem FC Ingolstadt hatte es zwei Entscheidungen gegeben, bei denen der US-Amerikaner noch Redebedarf verspürte. Nicht, weil sie unbedingt falsch waren, sondern weil er sie einfach verstehen wollte.
"Wir haben beide über meine gelbe Karte diskutiert", nannte Enochs zum einen die Ermahnung gegen ihn selbst im Laufe der Partie. Zufriedenstellend schien die Antwort nicht zu sein: "Die Begründung war, dass ich zu laut war. Das muss ich mitnehmen und akzeptieren." Zukünftig wolle er es besser machen, vielleicht leiser sein. Aber auf der anderen Seite gehörten die Emotionen dazu, denn auch beim Elfmeter gegen die Zwickauer in der 41. Minute, als Eckert Ayensa im Duell mit Christoper Handke zu Boden ging, war Enochs einer anderen Meinung: "Der will den Elfmeter und sie fällt darauf rein, das ist okay."
FSV verliert in der ersten Hälfte
Der Elfmeter sei aber keine Entscheidung gewesen, über die sich der Fußballlehrer nun lange Gedanken machen wollte. Viel mehr störte es ihn, dass in "vielen, kleinen Situationen" in ähnlicher Weise nicht für den FSV gepfiffen worden sei. Szenen, "in denen unsere Stürmer hart attackiert wurden. Aber so ist das im Fußball." Sportlich wollte er sich über die Leistung seiner Mannschaft nicht beklagen und merkte an: "Wir können Spiele verlieren. Wenn wir so spielen, wie wir in der zweiten Halbzeit, dann bin ich einverstanden."
Gleichwohl war es die erste Hälfte, die dem US-Amerikaner entsprechend aufstieß: "Wir liegen 2:3 zurück und das war auch etwas glücklich für uns. Wir hatten es nicht verdient, so nah dran zu sein." Dem Urteil schloss sich auch Mittelfeldspieler Morris Schröter an, der kurz vor der Halbzeit den knappen Pausenrückstand besorgte. "Verloren haben wir in der ersten Hälfte", erklärte der Torschütze, der nun auf der Leistung aus dem zweiten Abschnitt aufbauen will: "Wir sind offensiv angelaufen, haben Torchancen geschaffen und das eigene Tor verteidigt." Das wird auch nach der Länderspielpause notwendig werden, denn nach zwei Niederlagen in Folge ist der FSV in der Tabelle wieder abgerutscht und liegt nur noch vier Punkte vor den Abstiegsplätzen.