"Enorme Last abgefallen": VfL Osnabrück feiert "Sieg des Willens"

Führung, Rückstand, Überzahl, zwei Last-Minute-Tore: Gegen die SpVgg Unterhaching erlebte der VfL Osnabrück eine Achterbahnfahrt der Gefühle – mit Happy-End. Am Ende stand der erste Saisonsieg, der Kräfte freigesetzt hat.

"So einen Einstieg ins Punkten haben wir benötigt"

Er musste nach Spielende erstmal kräftig durchatmen, VfL-Coach Uwe Koschinat. Nachdem es zwischenzeitlich danach ausgesehen hatte, dass der VfL auch das dritte Saisonspiel verlieren würde, gingen die Lila-Weißen dank zweier Treffer in der Nachspielzeit durch Gnaase (90.+2), der einen Elfmeter verwandelte, und Zwarts (90.+6) doch noch zum ersten Mal in dieser Spielzeit als Sieger vom Platz. Auch dank einer Überzahl ab der 50. Minute. Es sei eine "enorme Last" abgefallen, gab Koschinat bei der Pressekonferenz zu Protokoll. "Am Ende gewinnst du solche Spiele vielleicht auch nur in einem Stadion wie der Breme Brücke", dankte er den Fans, die das Team trotz des Fehlstarts mit Euphorie empfangen und durch die Partie begleitet hätten.

Der VfL-Coach sprach von einem "Sieg des Willens", der am Ende durch die beiden Last-Minute-Treffer zwar etwas glücklich, aber dennoch verdient gewesen sei, "weil wir den Strafraum sehr gut belagert und den Druck hochgehalten haben". Möglicherweise, überlegte Koschinat, sei es "genau der richtige Sieg" zu diesem Zeitpunkt gewesen. "So einen Einstieg ins Punkten haben wir benötigt", meinte der 52-Jährige, nachdem die Lila-Weißen die ersten beiden Partien ohne einen eigenen Treffer verloren hatten. Ganz zufrieden war er gleichwohl noch nicht: "Künftig müssen wir es noch schaffen, unsere begeisternde Art mit höherer Seriosität im Verteidigen zu verbinden", sah Koschinat noch "zu viele Chancen" des Gegners und "leichtfertige Ballverluste" auf der eigenen Seite.

"Jetzt kann es losgehen"

Für das zwischenzeitliche 2:2 zeichnete sich Erik Engelhardt verantwortlich, der sich am Donnerstag zum VfL bekannt und seinen Vertrag sogar vorzeitig verlängert hatte. "Ich bin ein Mensch, der Klarheit braucht", erklärte am "MagentaSport"-Mikrofon. "Die Klarheit wollte ich mir selbst, dem Verein und auch meiner Familie geben, damit wir auch planen können. Im Oktober kommt ein kleiner Junge. Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung. Ich habe gesagt, wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen." Der Sieg nun sei verdient gewesen, "weil alle mitgemacht haben. Auch die Fans haben uns getragen". Der Knoten sei nun "langsam geplatzt", jetzt "kann es losgehen", rief der Stürmer aus.

Gnaase blieb noch auf dem Boden: "Es war ein Schritt in die richtige Richtung, aber es bringt uns nichts, wenn wir am nächsten Wochenende wieder Federn lassen", sagt er in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Bei der U23 des BVB kann Osnabrück den Last-Minute-Sieg am kommenden Samstag bestätigen. Ob Timo Beermann dann wieder dabei sein wird, ist noch offen, nachdem er zur Pause mit Rippenschmerzen vom Platz musste.

   

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