Entscheidende Mitgliederversammlung beim Chemnitzer FC
Nach dem wochenlangem Streit zwischen dem Chemnitzer FC und Insolvenzverwalter Klaus Siemon um die Kandidatenliste für die Wahl des Aufsichtsrates steht am Montagabend die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung auf dem Programm. Sollte die Aufsichtsratswahl dabei nicht im Sinne von Siemon ausgehen, droht der Düsseldorfer Jurist mit einer Vereinsauflösung. Rechtlich dürfte er damit aber wohl kaum durchkommen.
Siemon will eigenen Kandidaten durchboxen
Etwas mehr als 2.700 Mitglieder hat der Chemnitzer FC momentan, die am Montagabend dazu aufgerufen sind, über die Zukunft der Himmelblauen abzustimmen. Selten zuvor dürften ihre Stimmen dabei so wichtig gewesen sein. Denn zwar haben der Notvorstand und die Gesellschafter des CFC die Liste an Kandidaten für den Aufsichtsrat noch einmal im Interesse des Insolvenzverwalters Klaus Siemon überarbeitet, der Jurist aus Düsseldorf hat aber eine ganz genaue Vorstellung davon, wer am Ende auch gewählt werden soll.
Würden seine Forderungen nicht erfüllt werden, so drohte Siemon zuletzt sogar, wären eine Einstellung des Insolvenzverfahrens und eine Löschung des CFC aus dem Vereinsregister eine mögliche Folge. Eine harte Drohung, die laut "Blick.de" allerdings sehr unrealistisch sei, da der Mutterverein – der Chemnitzer FC e.V. – neben den festgelegten 51 Prozent noch mindestens noch mindestens 35 weitere Prozent an der GmbH, die noch nicht an Investoren veräußert werden konnten, besitzt.
Drei Kandidaten mit widerrechtlichen Mitgliedschaften
Zudem gibt es auch mit einer von Siemon geforderten Kandidatin ein Problem. Denn die vom Insolvenzverwalter für den Aufsichtsrat vorgesehene Doreen Pfeifer, Geschäftsführerin der Getränke Pfeifer GmbH und Investorin der CFC Fußball GmbH, erwarb erst während der Insolvenz ihre "Mitgliedschaft". Die wäre somit widerrechtlich, wodurch eine Wahl Pfeifers angefochten werden und zu einem juristischen Nachspiel führen könnte. Gleiches gilt für die weiteren Kandidaten Udo Pfeifer und Romy Polster, ebenfalls Investoren, die erst während der Insolvenz Mitglieder des CFC wurden.
Es dürfte also weiterhin spannend bleiben beim Drittligisten, dessen Fortbestand insgesamt weiter in der Schwebe steht. "Es liegt jetzt an den Chemnitzern und Chemnitzerinnen darüber zu entscheiden, ob sie den Standort als Profifußballstandort haben möchten oder nicht", misst der Geschäftsführer der CFC Fußball GmbH, Thomas Sobotzik, der Mitgliederversammlung jedenfalls die entsprechende Wichtigkeit bei. Fortsetzung folgt.