Enttäuschung, aber Verständnis für Absage: "Gladbach war erleichtert"

Mit Spannung war das Pokalspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach am Mittwochabend erwartet worden, doch weil der Rasen im Ludwigspark nach starken Regenfällen nicht bespielbar war, fiel die Partie buchstäblich ins Wasser und wurde zehn Minuten vor Anpfiff abgesagt. Die Enttäuschung war groß, gleichzeitig herrschte aber breites Verständnis.

"Verletzungsfahr wäre zu groß gewesen"

Nur allzu gerne hätte der FCS am Abend gespielt, auch wenn die Platzbedingungen auch ohne die starken Regenfälle nicht optimal gewesen wären. Schließlich hatten sich die Saarländer gerade aufgrund der für die Borussia ungewohnten Verhältnisse etwas ausgerechnet. "Aber es ist einfach zu gefährlich", sagte Sportdirektor Jürgen Luginger bei "Sky" und bezeichnete die Absage als "sinnvolle Sache". Auch Trainer Rüdiger Ziehl bekräftigte: "Wir waren heiß und wollten spielen." Mit einem Augenzwinkern fügte er an: "Auf unserer Seite herrscht Enttäuschung, ich glaube die Gladbacher waren erleichtert." Denn wenn gespielt worden wäre, hätten die Bedingungen wohl eher dem FCS in die Karten gespielt – so war es bereits gegen Bayern München und Eintracht Frankfurt.

Doch ein reguläres Spiel war auf dem Platz an diesem Mittwochabend nicht möglich, das musste bei aller Vorfreude auch Ziehl einräumen: "Die Bereiche,  wo sich die Spieler warmgemacht haben, sind relativ schnell schlecht geworden. Die Verletzungsfahr wäre einfach zu groß gewesen." Vor allem in den Strafräumen stand das Wasser tief, viele Bereiche waren gar schlammig. Zudem rollte der Ball an vielen Stellen auf dem Rasen nicht richtig, nachdem sich große Pfützen gebildet hatten. Die Versuche, die Wassermassen über Laubbläser und Walzen vom Platz zu bekommen, scheiterten. Normalerweise sorgt eine Drainage unterhalb des Rasens dafür, dass das Wasser abfließen kann, doch diese funktioniert im Ludwigspark nur unzureichend. Entsprechend hatte sich die drohende Absage bereits am frühen Abend angekündigt. "Wir haben schon bei der Platzbegehung eigentlich damit gerechnet", sagte Kapitän Manuel Zeitz und betonte, dass die Absage letztlich richtig war.

"Der Platz ist total kaputt"

Schiedsrichter Florian Badstübner begründete die Entscheidung so: "Wenn sich einer verletzt, dann haben wir ein Problem. Der Platz ist total kaputt und in einem desaströsen Zustand." Beide Mannschaften hätten die Absage "total gut aufgenommen" und seien auch nicht mehr überrascht gewesen. Warum die Entscheidung über die Absage erst wenige Minuten vor dem Spiel getroffen wurde? "Saarbrücken hat alles versucht, dass wir spielen können. Da war ganz viel Personal auf dem Platz, um den Platz irgendwie von Wasser zu befreien. Wir wollten ihnen Zeit geben und es dann so kommunizieren, dass es im Stadion ruhig bleibt." Der Plan ging auf.

Zwar wurde die Entscheidung über die Absage mit lautstarken Pfiffen und "Scheiß DFB"-Rufen quittiert, doch die Abreise der Zuschauer verlief anschließend reibungslos. Die Fanszenen beider Klubs blieben sogar noch ein wenig im Stadion und lieferten sich ein Gesangsduell und zündeten Pyrotechnik. Verband und Verein treffen keine Schuld an der Absage, vielmehr steht die Stadt als Eigentümerin in der Verantwortung. Oberbürgermeister Uwe Conradt entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten.

Auch Haching-Spiel droht Absage

Ein neuer Rasen muss her. "Nach heute ist das alternativlos. Es kann ja nicht sein, dass man immer in den Himmel schauen und hoffen muss", so Luginger. Die gute Nachricht: Ein neuer Rasen kommt tatsächlich – allerdings erst im Sommer. Bis dahin bleibt dem 1. FC Saarbrücken nichts anderes übrig, als auf trockenes Wetter zu hoffen. Weil es allerdings auch am Donnerstag und Freitag weiterhin regen soll, droht der Partie gegen die SpVgg Unterhaching (Sonntag, 19:30 Uhr) ebenfalls die Absage. Wann das Pokalspiel nachgeholt wird, ist noch offen. "Der DFB wird in Abstimmung mit beiden Mannschaften schnellstmöglich einen Nachholtermin bekanntgeben", heißt es.

   

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