Enttäuschung beim Karlsruher SC: "Muss um Worte ringen"
Der Karlsruher SC hat den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga durch eine 1:3 (1:1)-Niederlage im Rückspiel der Relegation in Aue verpasst. Somit muss der KSC auch in der kommenden Saison in der 3. Liga antreten.
Bertram schießt Aue im Alleingang zum Klassenerhalt
Es war eine beeindruckende Atmosphäre, die im Erzgebirgsstadion in Aue herrschte. Schon vor dem Spiel heizten die Heimfans ihrer Mannschaft ein und auch die rund 3.000 mitgereisten KSC-Fans machten sich lautstark bemerkbar. Die Ausgangslage war klar: Aue musste das Spiel gewinnen und so gingen sie auch zu Werke. Das 1:0 war ein Musterbeispiel dafür, mit welchem Willen die Auer das Spiel angingen. Nicolai Rapp eroberte den Ball mit höchstem Einsatz an der Strafraumgrenze, flankte in den Sechzehner, wo Sören Bertram einnicken konnte (25.). Doch der KSC ließ sich davon nicht beeindrucken und kam quasi aus dem Nichts durch Fabian Schleusener nach einer Ecke zum Ausgleich (44.).
Nach dem Seitenwechsel dann jedoch der nächste Rückschlag für den KSC. Sören Bertram sorgte mit seinem zweiten Treffer aus knapp 20 Metern für das 2:1 der Gastgeber (53.). Mit Anton Fink brachte KSC-Cheftrainer dann nochmal mehr Offensivkraft und der Rekordtorschütze der 3. Liga wäre fast direkt erfolgreich gewesen, scheiterte zwei Minuten nach seiner Einwechslung aber an Aue-Keeper Martin Männel (69.). Besser machten es dann wieder die Gastgeber. Fabian Kalig setzte sich auf der rechten Seite durch, passte in die Mitte, wo wieder Bertram stand, der mit seinem Treffer Nummer drei das 3:1 und die Vorentscheidung herbeiführte (76.). Letztendlich wollte Aue den Sieg an diesem Abend um ein paar Prozentpunkte mehr.
Relegationsfluch geht weiter – Fans feiern Mannschaft
Damit ging der KSC in der dritten Relegation zum dritten Mal als Verlierer vom Platz. Bereits in den Jahren 2012 (Jahn Regensburg) und 2015 (Hamburger SV) musste man sich nach zwei Entscheidungsspielen geschlagen geben. Die Enttäuschung ob der erneut vergebenen Chance war im KSC-Lager dementsprechend groß. KSC-Cheftrainer Alois Schwartz gab sich dennoch als fairer Verlierer: "Glückwunsch nach Aue und danke an die mitgereisten Fans, die die Mannschaft nach dem Spiel gefeiert haben und das honoriert haben, was wir im ganzen Jahr geleistet haben. Aue hat das Spiel verdient gewonnen. Wir haben nicht gut angefangen und dem Gegner viele Bälle gegeben. Nach dem 3:1 war das Ding dann gelaufen." Nichtsdestotrotz wollte auch Schwartz am Ende noch einmal das Positive hervorheben: "Ich möchte der Mannschaft ein dickes Kompliment machen, wie sie das ganze Jahr über gearbeitet hat – sie hätte es verdient gehabt. Leider fahren wir als Verlierer nach Hause und spielen auch nächstes Jahr in der 3. Liga.“
Innenverteidiger Daniel Gordon machte aus seiner Gefühlslage nach dem Spiel gegenüber der ARD keinen Hehl: "Ich muss um Worte ringen. Der Schmerz ist da. Ich bin leer und traurig, dass wir es nicht geschafft haben. Wir sind optimistisch hierhin gefahren und hatten ein gutes Gefühl. Trotzdem können wir stolz sein auf diese Saison."
KSC will neu angreifen
Auch wenn die Enttäuschung auf Karlsruher Seite groß ist, so hat die Verabschiedung der Fans Hoffnung gemacht, dass man auch nächstes Jahr zusammen um den Aufstieg spielt. Zwar gibt es derzeit noch viele Fragezeichen beim KSC, was unter anderem die Kaderplanung betrifft, da sich viele Spieler sicher auch ins Blickfeld höherklassiger Mannschaften gespielt haben. Dennoch kann man davon ausgehen, dass die sportliche Leitung auch in der kommenden Spielzeit eine Mannschaft zusammenstellt, die zu den Topklubs der Liga gehört. Auch wenn diese wahrscheinlich aufgrund der neu hinzukommenden Mannschaften so stark besetzt sein wird, wie noch nie.