"Entwicklung absolut positiv": Neue Hoffnung beim KFC
Wochenlang versank der KFC Uerdingen im Chaos. Vielen Nebenkriegsschauplätzen abseits des Rasens folgten zahlreichen Rückschlägen auf dem Feld. Das Team rutschte immer tiefer in den Abstiegskampf. Doch nach zuletzt sieben Punkten aus drei Partien hellt sich die Stimmung bei den Krefeldern auf. Was auch nicht nur sportliche Gründe hat.
Treffen mit Investoren hat geholfen
Am Dienstag feierte KFC-Trainer Stefan Krämer seinen 54. Geburtstag. Ein Essen mit der Frau war drin. Die große Sause blieb aber aus. Was zum einen an den Corona-Regeln liegt. Zudem ist die Zeit ohnehin immer knapp im Leben eines Fußballtrainers. Eines der schönsten Geschenke hatte ihm seine Mannschaft schon vorzeitig gemacht. Der 3:2-Erfolg gegen Unterhaching am vergangenen Wochenende war der zweite Sieg in Serie. Zuletzt war das Mitte Dezember gelungen. "Die Entwicklung ist absolut positiv – auf und neben dem Platz", sagte Krämer der "Westdeutschen Zeitung". Er sei sich "sicher, dass das Treffen mit den neuen Investoren seinen Teil dazu beigetragen hat, dass die Spieler sehen: Hier gibt es eine Perspektive".
Denn lange war fraglich, ob es für den Verein weitergeht. Nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens war nicht klar, ob die Saison finanziell abgesichert ist. Hinzu kamen viele Streitigkeiten mit anderen Parteien. "Es war ein sehr intensives Jahr und ich werde wohl noch in 20 Jahren davon viele Details erzählen können", sagte Krämer mit Blick auf die letzten Monate. Unter dem neuen Investor, der Noah Company, soll die Zukunft weniger chaotisch ablaufen. Dies gibt dem Umfeld etwas mehr Ruhe – was scheinbar auch auf die Mannschaft ausstrahlt.
"Haben einen guten Austausch"
Weiter zuträglich ist auch, dass die Profis in Hüls richtig gute Trainingsbedingungen vorfindet, erklärte der Coach. Das hatte es bei den Krefeldern lange nicht mehr gegeben. Auch die Mitarbeit durch Personen der Noah Company trage Früchte, wie Krämer lobend feststellte: "Wir haben einen guten Austausch und wenn ich sehe, wie sehr sie sich mit dem Team in Unterhaching über den Sieg gefreut haben, wie sie mitgefiebert haben, dann glaube ich, dass die Unterstützung für den KFC für sie ein wichtiges Projekt ist." Vor dem Spiel in München hätte es auch Gespräche zwischen ihm und Roman Gevorkyan, dem Präsidenten der Noah Company gegeben. Mit Ruben Solis ist auch der Athletiktrainer wieder zurückgekehrt. Unter Ex-Präsident und Geldgeber Mikhail Ponomarev war er nicht mehr bezahlt worden und verließ den KFC Anfang des Jahres. Co-Trainer Stefan Reisinger hatte seine Aufgaben übernommen.
Bald sollen auch die durch den Investoren-Wechsel neuen Personen wie Hayk Hovakimyan, laut "WZ" eine Art Sportdirektor, offiziell vorgestellt werden. "Vertreter der Noah Company sind bereits beim KFC Uerdingen integriert, um den Klub im sportlichen Bereich zu unterstützen. Wir werden uns zu einem späteren Zeitpunkt über konkrete Aufgaben und Strukturen äußern. Aktuell liegt unser Fokus darauf, mit dem KFC sportlich die 3. Liga zu halten", heißt es vom Verein.