Erfurt beschließt Rückrunde erfolgreich und will Landespokal
Was für eine erfolgreiche Rückrunde für Rot-Weiß Erfurt! Am allerletzten Spieltag wussten die Mannen von Trainer Stefan Krämer, der unlängst sein Arbeitspapier bis zum Ende der Saison 2017/18 verlängert hatte, nochmals ein Ausrufezeichen zu setzen: Mit 3:0 (1:0) besiegten die Thüringer Holstein Kiel – eine ausgezeichnete Generalprobe für den Landespokal.
Idealer Start für Rot-Weiß
Viel hätten die 200 Erfurter Anhänger, die den weiten Weg an die Ostsee angetreten hatten, doch eigentlich gar nicht mehr erwarten können. Tabellarisch hatten sich die Rot-Weißen dank einer Serie im Monat April längst ins abgesicherte Mittelfeld verabschiedet und die letzten beiden Partien hatte man gegen Hansa Rostock und Energie Cottbus verloren. Doch gegen die individuell starken Kieler, die eine rundum enttäuschende Spielzeit absolvierten, war die Krämer-Elf von Beginn an hellwach: Nur sechs Minuten dauerte es, ehe Daniel Brückner einen zweiten Ball von der Strafraumgrenze aus mit vollem Risiko direkt in Richtung KSV-Tor drosch, das Leder nicht einmal richtig traf und dennoch das Netz im linken unteren Eck zappeln ließ.
Daniel Brückner kürt sich eindrucksvoll zum Mann des Tages
Was für ein idealer Beginn der Rot-Weißen! Diese waren aufgrund des nahenden Halbfinals im Landespokal gegen Einheit Rudolstadt mit einer besseren B-Elf angetreten. Unter anderem nahmen die etablierten Kräfte Carsten Kammlott, Jens Möckel, Christoph Menz und Samir Benamar nur auf der Bank Platz. Dafür erhielten junge Akteure wie Amer Kadric, Pablo Pigl oder Theodor Bergmann, die im bisherigen Saisonverlauf keine große Rolle spielten, nochmals eine Einsatzchance. Allen voran Routinier Daniel Brückner entwickelte jedoch von Minute zu Minute mehr Gefallen am Saisonausklang, er schwang sich zum unangefochtenen Mann des Spiels auf. Kurz nach dem Seitenwechsel war er es nämlich, der von links eine Flanke auf Youngster Bergmann setzte – der köpfte ein und feierte damit sein Tor-Debüt in der 3. Liga! Einige Minuten darauf spielte sich fast das ähnliche Muster ab, dieses Mal aber fand Brückner mit der Hereingabe Ioannis Nikolaou, der zum Endstand von 3:0 einnetzte. Ein Tor, zwei Vorlagen – es war das Spiel der Saison für Brückner.
Krämer richtet den Blick umgehend auf den Pokal
Besser kann man wohl kaum Selbstvertrauen tanken für die ein, nein eigentlich zwei ausstehenden Aufgaben im Landespokal. Am Mittwoch prüft Fünftligist Einheit Rudolstadt den Drittligisten im Halbfinale, im Idealfall soll zehn Tage später dann das Finale gegen den Erzrivalen Carl Zeiss Jena folgen. "Wir werden schon im Bus zurück mit der Vorbereitung auf Rudolstadt beginnen und schauen, was wir trainieren müssen, um die Wahrscheinlichkeit eines Sieges dort zu erhöhen“, richtete Stefan Krämer gegenüber dem "MDR" umgehend den Fokus auf das Weiterkommen im Pokal. Auf die leichte Schulter niemand diesen Gegner bei RWE jedenfalls niemand mehr, nachdem man im Viertelfinale des letztjährigen Wettbewerbs eben an Rudolstadt gescheitert war. Es wäre der letzte Mosaikstein, der zu einem rundum erfolgreichen ersten Halbjahr von Rot-Weiß Erfurt unter der Amtszeit des sympathischen Lockenkopfes noch fehlt. Der Auftritt der letzten Wochen macht Mut, dass die Thüringer auch dieses Ziel, die Teilnahme am DFB-Pokal, realisieren können.