Erfurt-Coach Alois Schwartz: "Ein Schritt in die richtige Richtung"
Rot-Weiß Erfurt hat das 70. Aufeinandertreffen mit dem Chemnitzer FC nach einer guten Leistung 3:2 gewinnen können. Durch den gleichzeitigen 2:1 Sieg der Zweiten Mannschaft des BVB, behält der Verein zwar die „Rote Laterne“, der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze verkürzte sich allerdings von fünf auf zwei Punkte. Von Spielbeginn an war dem Erfurter Team anzumerken, dass es weiß in welcher brenzligen Situation sich der Verein befindet. Die Elf von Trainer Alois Schwartz setzte die Gäste aus Chemnitz früh unter Druck und versuchte somit, erst gar keinen Spielfluss der „Himmelblauen“ zuzulassen.
Zweikämpfen wurden angenommen
Dieses Vorgehen wurde auch über weite Strecken belohnt, da sich der CFC viele Fehler im Aufbauspiel leistete und bis zum Halbzeitpfiff zu keiner nennenswerten Aktion vor dem Gehäuse des Erfurter Schlussmanns Sponsel kam. Auf dem nassen Geläuf waren die Rot-Weißen auch das kämpferisch dominantere Team – die Zweikämpfe wurden angenommen und anders als zuletzt, auch gewonnen. Trotz vieler Eckstöße und einiger guter Ansätze der Hausherren, welche aber spätestens am Strafraum verpufften, mussten die knapp 5.500 Zuschauer 29 Minuten warten bis der Ball das erste Mal im Netz zappelte. Nach Freistoß von Pfingsten-Reddig legte der völlig freistehende Möckel für Tunjic auf, welcher keine Mühe hatte zur Führung einzunicken. Bis zur Halbzeit passierte nicht mehr viel, sodass es mit einer verdienten 1:0 Führung zugunsten der Erfurter in die Kabine ging.
"So wie die Mannschaft heute aufgetreten ist, stelle ich mir das vor"
Zu Beginn des Zweiten Spielabschnitts waren die Spieler des CFC klar tonangebend. Erfurt wirkte verunsichert und wurde weit zurückgedrängt. Mitten in der chemnitzer Drangphase erzielte Smail Morabit seine Saisontreffer Nummer vier und fünf. In der 57. Minute konnte er Torhüter Pentke mit einem Schuss von der Strafraumgrenze aus bezwingen. Nur sechs Minuten später legte ein Chemnitzer Spieler unfreiwillig auf, weshalb Morabit alleinstehend im Strafraum zur vermeintlichen Vorentscheidung traf. Die Thüringer ließen es nun etwas ruhiger angehen, wodurch die Truppe von Gerd Schädlich zu mehr Spielanteilen kam. So überraschte es nicht, als Makarenko Torhüter Sponsel mit einem Schlenzer ins lange Eck überwinden konnte. Der CFC schnupperte wieder am Punktgewinn. Da der RWE nicht in der Lage war die entstehenden Räume in Tore umzumünzen, blieb die Begegnung weiter spannend und die Gäste kamen mehrfach gefährlich vor das Gehäuse der Erfurter. Jedoch sollte für die Sachsen nicht mehr als der Anschlusstreffer durch Kegel (90.) herausspringen. Letztendlich geht der Sieg für den FC Rot-Weiß Erfurt aufgrund der guten Leistung in Hälfte eins in Ordnung. Trainer Schwartz äußerte sich gegenüber dem MDR folgendermaßen: "So wie die Mannschaft heute aufgetreten ist, stelle ich mir das vor. Sie hat gefightet, hat Standards rausgeholt. Nach dem 3:1 haben wir den Faden etwas verloren und haben nur noch Geleitschutz gegeben. Zum Glück hat es am Ende gereicht. Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung." Nun gilt es den Schwung und das gewonnene Selbstvertrauen in die Nachholpartie gegen den SV Babelsberg (kommenden Dienstag um 19:00 Uhr) mitzunehmen.
Aufstellungen:
FC Rot-Weiß Erfurt: Sponsel – Ofosu-Ayeh, Oumari, Möckel, Ströhl (79. Rauw) – Engelhardt, Pfingsten-Reddig – Möhwald, Morabit (67. Drexler/91. Robrecht), Baumgarten – Tunjic
Chemnitzer FC: Pentke – Le Beau (68. Stenzel), Wilke, Bankert, Birk – Sträßer, Mrowiec (46. Semmer)-Pfeffer, Kegel, Landeka (46. Makarenko) – Fink
FOTO: Cello Klettermaxe / fototifosi.de