Erfurt in Würzburg chancenlos: "Waren nicht auf dem Platz"
Bei der klaren 1:4-Niederlage gegen die Würzburger Kickers wurden die Schwächen des FC Rot-Weiß Erfurt einmal mehr offenbart. Die Thüringer waren in allen Belangen unterlegen. Entsprechend hart ging Trainer Stefan Emmerling mit seiner Mannschaft ins Gericht, auch Christopher Bieber fand deutliche Worte.
Bieber: "Das war gar nichts"
"In der ersten Halbzeit waren wir nicht auf dem Platz", schimpfte Bieber am "Telekom"-Mikrofon, der vor allem den fehlenden Offensivdrang bemängelte. "Das war gar nichts. Da muss mehr kommen." Sein Trainer war ähnlicher Meinung: "In der Vorwärtsbewegung war fast jeder Ball wieder weg. Wir hatten eine hohe Fehlpassquote", analysiert Emmerling. Doch damit nicht genug: "Wir waren immer einen Schritt zu spät", kritisiert der Fußballlehrer. "Würzburg war schneller, körperbetonter und zweikampfstärker", schätze Emmerling ein. Die Grundtugenden Aggressivität und Leidenschaft, die einen Tabellenletzten eigentlich auszeichnen sollten, ließ Erfurt einmal mehr vermissen. Schon zur Pause lag das Schlusslicht mit zwei Toren zurück.
RWE in allen Belangen unterlegen
Im zweiten Durchgang mobilisierten die Erfurter zwar nochmal alle Kräfte, doch es half nichts: Erst schraubte Ademi das Ergebnis in die Höhe, ehe das 1:3 RWE etwas Mut gab. Doch schließlich erzielte Müller den vierten Würzburger Treffer per Elfmeter. "Bei den Gegentreffern haben wir Würzburg eingeladen", bemängelt der Trainer auch die Defensivleistung. Unter dem Strich stand eine klare Niederlage. "Würzburg war uns in allen Bereichen überlegen", weiß auch Emmerling, der mit der Einsatzwillen seiner Mannschaft haderte: "Das ist natürlich ein Fingerzeig, in welchen Bereichen wir noch arbeiten müssen", ärgert sich der Coach.
Situation "sehr dramatisch"
Die Krise der Thüringer verschärft sich dadurch weiter: "Wir stehen unten drin und haben jeden Punkt nötig", weiß Bieber. Der Angreifer beschreibt die Situation als "sehr dramatisch": "Es werden immer weniger Spiele und dadurch wird es immer schwerer", so der Stürmer. "Aber wir haben nichts mehr zu verlieren und müssen weiter Gas geben. Vielleicht kommt das Glück ja irgendwann zurück", hat er die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Beim nächsten Spiel in Münster hat RWE die nächste Chance, die Wende zu schaffen. "Wir wollen nochmal alles rausknallen", gibt Emmerling die Marschroute vor." Anschließend gehe es in die Analyse. "Dann muss geschaut werden, wer die richtigen Spieler sind. Für den harten Kampf, um da unten rauszukommen", geht der Trainer einmal mehr hart mit seiner Mannschaft ins Gericht. Personelle Veränderungen sind im Winter also nicht ausgeschlossen, allerdings dürften Transfers aufgrund der ebenfalls dramatischen finanziellen Lage schwer umzusetzen sein.