Erfurt-Präsident Rombach kritisiert finanzielle Lage in der 3. Liga
Es ist schon lange bekannt, dass die finanziellen Gegebenheiten in der 3. Liga für die Vereine alles andere als optimal sind. Die Kluft der Fernseheinnahmen zwischen der zweit- und dritthöchsten Spielklasse wird immer größer. Zwangsweise muss man, um finanziell Überleben zu können, aufsteigen. Rot-Weiß Erfurt Präsident Rolf Rombach hat am Montag in Düsseldorf als einziger Vertreter der 3. Liga an einem Kongress teilgenommen und dort den Deutschen Fußball-Bund (DFB) kritisiert und ihn in die Pflicht genommen.
"Finanziellen Bedingungen sind miserabel"
„Ich glaube, das liegt an den Interessenkonflikten, die beim DFB herrschen, da kann man ganz offen drüber reden", wird er in der “Thüringer Allgemeine“ zitiert. Weiter meint Rombach, dass die Liga sportlich reizvoll sei, die finanziellen Bedingungen jedoch „miserabel“ seien und viele Vereine „nicht zufällig […] um ihre Existenz bangen“ müssen. Unverständlich sei ihm, weshalb „für die Liga nach fünf Jahren noch kein Sponsor gefunden wurde“ und die Ausbildung nicht vergütet wird. Auch die Diskrepanz der Fernsehgelder sieht der 59-Jährige als großes Problem an. „Alemannia Aachen hat Insolvenz angemeldet, VfL Osnabrück sowie Hansa Rostock plagen angeblich Millionen-Schulden. Und es gibt sicherlich noch andere Klubs mit Riesensorgen“, sagte Rombach und sprach damit an, was viele Beobachter der 3. Liga ebenso sehen. Die TV-Stationen schütten in der 3. Liga pro Saison etwa 15 Millionen Euro an TV-Geldern aus – die beiden Bundesliga teilen sich ab der kommenden Saison ingesamt 600 Millionen Euro pro Spielzeit.
DFB sieht die Lage entspannter
Der DFB-Direktor für den Spielbetrieb, Ulf Schott, sieht derweil kein generelles Problem. "Man muss jeden Verein spezifisch betrachten. Nicht jeder Verein kratzt an seiner Existenz. Neun von 18 Vereinen haben ein positives Ergebnis erzielt. Man darf die 3. Liga nicht als Durchgangsstation sehen, sondern als tolle Marke“, sagte er und gab sich, was die Partnersuche angeht, optimistisch: "Wir wollen unsere Branchenexklusivität natürlich weiter behalten und mit der 3. Liga eine Marke schaffen, die wir weiter zentral vermarkten. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir noch einen Partner dazubekommen für die 3. Liga." Ähnlich optimistisch zeigte sich auch Robert Müller von Vultejus (Geschäftsführer der Agentur Ufa Sports): "Das Umfeld der 3. Liga ist hoch attraktiv; es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Ligasponsor gefunden ist.
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