Erfurts Angriffsproblem: "…dann bist du zurecht Letzter"
Durch eine 0:2-Niederlage bei Fortuna Köln bleibt Rot-Weiss Erfurt weiterhin Letzter. Die Offensivprobleme der Thüringer sind unverkennbar, lediglich sechs Treffer erzielte RWE bisher. Torhüter Philipp Klewin, der gegen Köln zwei Elfmeter parierte, findet deshalb deutliche Worte.
Klewin hadert mit Chancenverwertung
Wieder eine Niederlage, wieder kein Tor, weiterhin Letzter: Die Negativserie von RWE setzt sich fort. Nach zwölf Spieltagen stehen die Thüringer mit neun Punkten und gerademal sechs erzielten Treffern am Tabellenende der 3. Liga. Vor allem in der Offensive drückt der Schuh, wie auch Philipp Klewin meint: "Woche um Woche verpassen wir es, in Führung zu gehen. Wir haben ja die Chancen. Aber wenn du die Führung jedes mal versäumst, dann gehst du halt als Verlierer vom Platz" kommentierte er im Anschluss an die Begegnung am Telekom-Mikrofon. Der Schlussmann fügt hinzu: "Dann bist du zurecht Letzter." Letztlich kommt Klewin zu dem Schluss, dass Erfurt "ein Knipser" fehle.
Biebers Bärendienst leitet Niederlage ein
Auch der eingewechselte Christopher Bieber konnte das Problem nicht lösen. Stattdessen leistete der Angreifer seinem Team einen Bärendienst: Nur acht Minuten blieb der Angreifer auf dem Platz, dann war Schluss: Eine Gelb-Rote Karte war ausschlaggebend. Für David Bergner war diese Szene der Knackpunkt der Partie: "Danach konnten wir die Räume nicht mehr zulaufen", erklärt der Trainer. Bis dahin bescheinigte der Coach seinem Team eine "ordentliche" Leistung, RWE habe sich nicht wie ein Tabellenletzter verkauft. Bergner sah gar positive Ansätze: "Wir haben offensiv und mutig verteidigt", auch die ein oder andere einstudierte Spieleröffnung sei seiner Mannschaft gelungen.
"Der Ball muss einfach mal rein"
Doch in Unterzahl waren die Thüringer der Fortuna aus Köln nicht gewachsen. Ein traumhafter Seitfallzieher von Keita-Ruel brachte die Südstädter zunächst in Führung. In der Schlussphase sorgte Dahmani per Nachschuss nach einem Elfmeter für den Entstand. Da half es auch nichts mehr, dass Klewin, der im ersten Durchgang schon einen Elfmeter parierte, auch den in der zweiten Hälfte wegfischte. Am Ende sah Bergner in Köln den "verdienten Sieger". Um den Negativtrend künftig zu stoppen, "muss der Ball auch einfach mal rein", so Bergner. "Wir wollen uns für unseren Aufwand belohnen. Beim kommenden Heimspiel gegen Halle hat RWE die nächste Chance, diese Vorgabe in Angriff zu nehmen und die Rote Laterne abzugeben. Denn trotz der schlechten Ausgangsposition trennen Erfurt nur drei Punkte von einem Nichtabstiegsplatz.