Erleichterung beim HFC: "Emotional schon aufreibend"

Der Hallesche FC fuhr mit dem 1:0 gegen Hansa Rostock die ersten Zähler der Saison ein. Der Heimerfolg war verdient, dabei jedoch hart erkämpft: Erst kurz vor dem Abpfiff traf Björn Jopek zum erlösenden Siegtreffer – und das mit dem rechten Fuß, den er nach eigener Aussage "ab und an nur zum Stehen" hat. 

Jopek sorgt für kollektives Aufatmen

Als HFC-Trainer Torsten Ziegner auf der Pressekonferenz nach Spielende zu Wort kam, war eines nicht zu übersehen: Die Geschehnisse während der 90 Minuten zuvor waren nicht spurlos am Übungsleiter vorbeigegangen. Unumwunden gab Ziegner zu: "Es war emotional schon aufreibend. Ich war extrem freudig, nachdem der Schiedsrichter abgepfiffen hatte." Bei einem Blick auf den Spielverlauf wird schnell klar, warum der Cheftrainer nach Abpfiff ein wenig brauchte, um sich zu sammeln.

So nahm die Partie nach einer recht überschaubaren ersten Hälfte, lediglich HFC-Neuzugang Nietfeld hatte per Freistoß die Stabilität des Querbalkens geprüft, ordentlich an Fahrt auf. "Wir hatten dann eine Phase", so Ziegner, "in der wir wieder dieses Thema aus dem Uerdingen-Spiel mitgebracht haben." Heißt: Viele hochkarätige Tormöglichkeiten, jedoch nichts Zählbares. So war Rostocks Schlussmann Kolke gleich mehrfach zur Stelle, parierte etwa eine Dreifachchance durch Mai, Bahn und Nietfeld (59.). Nachdem Lindenhahn die Kugel nur wenig später an den Pfosten gedroschen hatte (61.), befürchteten nicht wenige einen ähnlichen Spielverlauf wie bei der Pleite in Uerdingen. Und die Lage verschärfte sich nach der gelb-roten Karte für Landgraf noch weiter (79.). Allerdings kämpften die Saalestädter unerbittlich. Mit Erfolg: Kurz vor dem Abpfiff bot sich Jopek am Strafraum die Schusschance – und der Mittelfeldmann versenkte das Leder mit seinem schwachen rechten Fuß im linken unteren Eck (88.). Vorbereitet wurde der Treffer von Felix Drinkuth, der erst am Donnerstag vom SC Paderborn ausgeliehen wurde und nach nur zwei Trainingseinheiten bereits sein Debüt feierte.

"Was Besseres gibt es nicht"

Die Erleichterung nach Abpfiff war spürbar. Torsten Ziegner: "Es ist jetzt kein überzeugender, ganz klar verdienter Sieg gewesen." Doch im Gegensatz zur Vorwoche, in der seine Elf am Ende trotz Überlegenheit ohne Punkte dastand, sicherte sich der HFC am Samstag die Maximalausbeute. "Am Ende des Tages brauchten wir dann so ein bisschen diesen Moment."

Zu "diesem Moment" hatte auch dessen Urheber etwas zu sagen. Überglücklich stellte sich Björn Jopek nach Abpfiff dem "Magenta Sport"-Mikrofon: "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich den rechten ab und an nur zum Stehen habe. Ich glaube, in der 88. den so mit rechts zu treffen – ich vor allem – was Besseres gibt es nicht." Der HFC scheint also rechtzeitig in die Spur zu finden und will am Mittwoch beim gut gestarteten Aufsteiger Viktoria Köln nachlegen. Dann wird wohl auch Lukas Kastenhofer wieder dabei sein können, nachdem er am Samstag aufgrund eines Schwindelanfalls ausgewechselt werden musste.

   

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