Ernüchterung beim MSV: "Eine Topmannschaft sind wir nicht"
Trotz früher Führung musste sich der MSV Duisburg am Mittwochabend im Nachholspiel gegen den SV Meppen mit 1:3 geschlagen geben, kassierte damit die erste Heim-Niederlage und verpasste die Tabellenführung. Die Ernüchterung war nach Abpfiff groß.
Frische fehlte
Als Lukas Daschner bereits nach sechs Minuten zur Duisburger Führung traf, grüßte der MSV von der Tabellenspitze. Doch nur rund zehn Zeigerumdrehungen später war diese nach einem Doppelschlag des SV Meppen aufgrund zwei individueller Fehler wieder weg – und nach dem 1:3 kurz vor der Pause endgültig in weiter Ferne. Ein bitterer Abend für die Zebras: "Wir sind super gestartet und innerhalb von zwei Minuten geben wir es aus der Hand. Wir haben uns im Prinzip selber geschlagen", ärgerte sich Moritz Stoppelkamp im Interview mit "Magenta Sport".
Eine Reaktion auf den Zwei-Tore-Rückstand blieb in den zweiten 45 Minuten aus. Den Grund dafür hatte Trainer Torsten Lieberknecht schnell ausgemacht: "Uns hat die Frische gefehlt – sowohl im Kopf, als auch in den Füßen." Die Konsequenz aus der 85-minütigen Unterzahl beim vergangenen Auswärtsspiel in Jena? Daran wollte Lieberknecht die Niederlage nicht festmachen: "Wir hätten noch lange spielen können, ein Tor hätten wir wahrscheinlich nicht mehr geschossen", meinte der MSV-Coach und sah "viele Unkonzentriertheiten. Wir haben unseren Teil dazu beigetragen, dass wir das Spiel verloren haben."
"Die Niederlage schmerzt"
Für Stoppelkamp stand derweil fest: "Eine Topmannschaft sind wir nicht, sonst hätten wir gewonnen. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht." Klare Worte des Duisburger Top-Torjägers. Auch bei Lieberknecht war die Ernüchterung nach der ersten Heimpleite der laufenden Saison groß: "Die Niederlage schmerzt", gab er offen zu und räumte ein: Der Sieg für Meppen sei "hochverdient" gewesen. "Das muss man anerkennen. Wir können froh sein, dass es nicht noch höher ausgefallen ist." Die Chancen dazu waren durchaus vorhanden. Auf der anderen Seite traf Duisburg aber zweimal den Pfosten.
Unter dem Strich ein gebrauchter Tag für den Zweitliga-Absteiger: "Wir sind eine junge Mannschaft und müssen noch viel lernen. Wir hatten einen schlechten Tag, das müssen wir abhaken und Sonntag eine Reaktion zeigen", blickte Stoppelkamp voraus. Dann gastiert der MSV beim Tabellenvorletzten in Chemnitz. Finden die Zebras den Weg zurück in die Spur? Lieberknecht ist optimistisch: "Wir haben nach Niederlagen bisher immer eine Reaktion gezeigt." Und Leroy Mickels betonte: "Es zählt jetzt, die Sinne zu schärfen und in unsere gewohnten Abläufe zu kommen. Gegen Chemnitz wollen wir wieder Gas geben und gewinnen."