Erstmals zwei Siege in Folge? Hansa will "Stadion emotional anzünden"
Nach dem überzeugenden 4:0-Erfolg gegen Rot-Weiss Essen steht für den F.C. Hansa Rostock im Duell mit dem VfL Osnabrück am Samstag (14 Uhr) direkt das nächste Heimspiel an. Damit erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge gelingen, soll das Stadion wieder emotional angezündet werden.
"Kleinigkeiten" verändert
Weil die Suche nach einem neuen Chefcoach noch anhält, tragen die Co-Trainer Simon Pesch und Marcus Rabenhorst auch am Samstag nochmal die Verantwortung an der Seitenlinie. Auf der Pressekonferenz sprach am Freitag aber nicht wie zuletzt nach dem Spiel gegen Essen Simon Pesch, sondern Marcus Rabenhorst. "Ich habe gesagt, dass ich das mache, weil wir den Ablauf am Spieltag gleich lassen wollten. Wir mussten nicht würfeln oder schnicken", spielte der 40-Jährige darauf an, dass die genaue Rollenverteilung zuletzt noch dem Zufall überlassen worden war.
Im Training unter der Woche hätten die Interimstrainer nun "Kleinigkeiten verändert", etwa zwei freie Tage zu Beginn. "Es ging uns auch darum, nicht nur eine physische Frische reinzubekommen, sondern auch eine mentale Frische." Ein Credo sei zudem gewesen, "ein bisschen mehr Freiheiten zu geben", auch ein Lächeln gehöre mal dazu. Man habe gespürt, "dass die Jungs mit einer anderen Energie hierher gekommen sind, mit einer anderen Energie auf dem Platz gestanden haben".
"Riesengroße Chance"
Seit Dienstag läuft die Vorbereitung auf das Spiel gegen Osnabrück. "Wir haben versucht, den Schwung, die positiven Emotionen, die nicht nur die Mannschaft begleitet hat, sondern das gesamte Umfeld, ein bisschen zu bündeln", berichtete Rabenhorst, der ebenso wie Pesch zuletzt viel Lob aus dem Umfeld erhalten hatte. "Man bekommt das natürlich mit, aber es geht gar nicht um uns", so der 40-Jährige. "Wir machen unseren Job so lange, wie man es uns sagt."
Dass "irgendwann auch mal der nächste Schritt" kommen" soll und er nicht nur nach Rostock gekommen sei, "um ein paar Hütchen aufzustellen", stritt Rabenhorst zwar nicht ab, jedoch liege der komplette Fokus darauf, "den Drive aus der letzten Woche mitzunehmen, das Umfeld wieder zu mobilisieren, das Stadion emotional anzuzünden und die ganze Power des Vereins mitzunehmen". Damit erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge gelingen. Hansas Co-Trainer sprach diesbezüglich von einer "riesengroßen Chance" und will einen Auftritt mit "hoher Intensität" und einer "gewissen Präsenz" sehen.
Lob an die Fans: "Einfach der Wahnsinn"
Dass der VfL als Schlusslicht ins Ostseestadion reist, spielt für Rabenhorst keine Rolle. "Es wird nicht ansatzweise ein einfaches Spiel." Schließlich blicke Osnabrück auf einen "Positivtrend" zurück, so der 40-Jährige, der Pit Reimers noch aus gemeinsamen Zeiten beim HSV kennt. "Ich würde sagen, dass es kein Nachteil ist." Inwiefern es in der Startelf zu Veränderungen kommen wird, wollte Rabenhorst noch nicht verraten, betonte aber, dass es "ein, zwei Überlegungen" gebe, vielleicht was zu ändern. "Aber im Großen und Ganzen waren wir mit den Jungs, nicht nur mit der ersten Elf, sondern insbesondere auch mit den Jungs, die reingekommen sind, sehr zufrieden."
Bis zu 24.000 Zuschauer werden am Samstag erwartet, was Rabenhorst für ein Lob an die Fans nutzte: "Es ist einfach der Wahnsinn, dass die Leute hier Woche für Woche so in der Vielzahl erscheinen. Einige fahren hier drei Stunden zum Heimspiel. Das ist nicht selbstverständlich." Wenn das Stadion erstmal emotional angezündet sei, "dann gibt es kein Halten mehr. Und dann ist es brutal schwer für jede Mannschaft, hier dann auch zu bestehen. Natürlich wollen wir auch wieder die Emotionen auf die Fans übertragen und diese totale Power der Region dann auch mitnehmen." Um erneut als Sieger vom Platz zu gehen und sich weiter von den Abstiegsplätzen abzusetzen. Ausfallen werden Cedric Harenbrock (Adduktorenbeschwerden), Dominik Lanius (Innenbandriss) und King Manu (Muskelverletzung).