Erzgebirge Aue: Breitkreuz blutet für den Kumpelverein
Dem FC Erzgebirge Aue ist im DFB-Pokal eine Überraschung geglückt. Bei tropischen Temperaturen gelang den Sachsen gegen die SpVgg Greuther Fürth ein 1:0-Sieg. Fast 40° C zeigte das Thermometer an – kein Wunder, dass sich einige Zuschauer eher in Bademoden als in wolligen Fan-Schals zeigten. Zumindest für die Erzgebirgler hat sich das gemeinschaftliche Schwitzen für den Kumpelverein aber voll und ganz gelohnt.
Endlich platzt der Torknoten
Null Tore in 180 Drittliga-Minuten standen für den FC Erzgebirge Aue bisher, und auch im Pokalspiel brannte die Elf von Pavel Dotchev kein Offensivfeuerwerk ab. Über das Spiel verteilt hatten die Gäste aus Franken eigentlich sogar die besseren Torchancen. Dennoch war es letztendlich ein Spieler im Trikot des Kumpelvereins, der das Tor des Tages erzielte: Nach einem Freistoß von Sebastian Hertner war Simon Skarlatidis völlig unbewacht in den Rückraum gelaufen. Der Ball kam zu ihm durch, worauf der Neuzugang aus Großaspach keine Nerven zeigte und das Leder im Tor von Sebastian Mielitz unterbrachte. "Das ist gerade wie im Traum was passiert, das müssten wir in die nächsten Spiele mitnehmen. Dann freue ich mich auf eine geile Saison“, zeigte sich Skarlatidis nach dem Spiel euphorisch. Über den geplatzten Torknoten.
Männel zeigt spektakulär sein Können
Einen gehörigen Anteil am Sieg der Veilchen hatte auch Martin Männel. Der Torhüter war immer da, wenn er gebraucht wurde, und zeigte zwei Mal seine große Klasse: Die großartige Fußabwehr gegen den Fürther Berisha in der 55. Minute war eine der Schlüsselszenen des Spiels – ein Rückstand zu diesem Zeitpunkt hätten bei der Hitze einen enormen Kraftakt notwendig gemacht. Hingegen blieb den Auer Fans kurz das Herz stehen, als Gießelmann in der 87. Minute einen Freistoß für Fürth aus 28 Metern auf die linke obere Torecke zirkelte. Doch auf Männel war an diesem Tag Verlass: Spektakulär flog der Kapitän auf der Torlinie, bekam seine Hand noch dazwischen und sicherte seinem Team somit den Einzug in die zweite Pokalrunde.
Trikot mit Symbolcharakter
Wenn es an diesem Tag etwas zu bemängeln gab am Auer Spiel, dann dass die Konterchancen, die sich nach dem Führungstreffer ergaben, nicht effizient genutzt wurden. So musste bis zur Schlussminute gebangt werden. Aufgrund des Einsatzes der Auer Spieler hatten sie sich diesen Erfolg allerdings redlich verdient. Sinnbildlich dafür steht Innenverteidiger Steve Breitkreuz, der nach einem Zusammenprall mit einem Fürther Spieler eine klaffende Wunde am Kopf trug. Diese wurde getackert, Breitkreuz bekam einen Turban umgelegt und wurde zurück auf den Platz geschickt – und hielt bis zum Ende des Spiels durch. Die Blutflecken auf Breitkreuz’ Trikot mit der Aufschrift „Kumpelverein“ hatten an diesem Tag durchaus Symbolcharakter.