"Es hat geknallt": Saibene-Ansprache weckt FCK auf

Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten bot das Südwest-Derby zwischen Kaiserslautern und Mannheim auf dem Betzenberg. Im ersten Durchgang standen die Hausherren derart neben sich, dass Jeff Saibene in der Pause die Fassung verlor. Die klaren Worte des Trainers weckten den Kampfgeist der Roten Teufel. 

"Als hätte man Schlaftabletten genommen"

Als Jeff Saibene gut eine Stunde vor Spielbeginn erstmals den Rasen auf dem Betzenberg betrat, war seine Laune noch bestens. "Dass die Leute so klatschen und mich willkommen heißen, das war ein wunderschöner Moment", freute sich der 52-Jährige noch auf der Pressekonferenz nach Abpfiff. Allzu lange hielt die gute Stimmung jedoch nicht an – weder beim Trainer noch bei den Fans. Denn der Auftritt der Lautrer Mannschaft erinnerte zunächst doch eher an ein Freundschaftsspiel als an ein hitziges Derby. 

Schon in der siebten Spielminute entwischte Donkor auf der linken Seite und bediente Boyamba, welcher Mannheim in Führung schoss. Auch in der Folge fand der FCK kaum statt, der Waldhof erspielte sich hingegen Chance um Chance. So konnten sich die Gastgeber durchaus glücklich schätzen, zur Halbzeitpause nicht bereits höher zurückzuliegen. "Als hätte man Schlaftabletten genommen", fasste Übungsleiter Saibene den Auftritt seines Teams am "Telekom"-Mikrofon zusammen. Im Pressegespräch berichtete er von einer denkwürdigen Kabinenansprache: "Ich bin eigentlich ein ruhiger, besonnener Typ. Aber in der Pause hat es dann mal so richtig geknallt." Die Standpauke wirkte wahre Wunder. Mit Wiederanpfiff dominierte plötzlich der FCK. Nach mehreren guten Möglichkeiten war es Ritter, der eine Hlousek-Flanke zum mittlerweile verdienten Ausgleich verwertete (77.). Ein angesichts der Chancen durchaus möglicher Siegtreffer blieb den Roten Teufeln im Anschluss verwehrt.

Saibene will den Fans "etwas zurückgeben"

Marlon Ritter, der erstmals für den FCK eingenetzt hatte, zeigte sich nach dem Schlusspfiff durchaus selbstkritisch, verwies jedoch auch auf die Reaktion der Mannschaft in der zweiten Hälfte. "Wir haben es sehr gut gemacht, haben Druck aufgebaut. Mannheim ist gar nicht mehr hinten rausgekommen." Bis zum Ausgleichstreffer sei es demnach nur eine Frage der Zeit gewesen. 

Dennoch: Der Blick auf die Tabelle (Platz 18) zeigt, dass in Kaiserslautern längst nicht alles gut ist. Ausreden wollte Trainer Saibene nicht gelten lassen. "Was zählt, ist die Leistung auf dem Platz. Man kann die ganze Woche reden und tun, was man will –  wenn der Schiri anpfeift, dann muss man liefern", nahm er die Mannschaft in die Pflicht. Die Leistung nach Wiederanpfiff und auch die Unterstützung von den Rängen machen derweil Hoffnung auf baldige Besserung. Die dringend gesuchte Konstanz soll in den kommenden Partien Einzug in das Lautrer Spiel halten, stellte Saibene abschließend fest: "Jetzt liegt es an mir, den Fans mit der Mannschaft etwas zurückzugeben." Nächsten Samstag muss der FCK zu Meistern Bayern München II.

   

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