"Es tut sau weh": Trauer und Tränen beim 1. FC Saarbrücken

Lange sah es so aus, als würde sich der 1. FC Saarbrücken durch den 2:1-Heimerfolg gegen Viktoria Köln den Relegationsplatz sichern können. Doch durch den späten Sieg des VfL Osnabrück rutschten die Saarländer mit Schlusspfiff wieder auf Rang fünf und stehen im Aufstiegsrennen mit leeren Händen da. Dementsprechend emotional und niedergeschlagen gaben sich die Beteiligten im Anschluss.

"Es ist unfassbar"

Der Fußball kann ein wundervoller, euphorisierender Sport sein. Aber eben auch grausam. Das musste der FCS am Samstagnachmittag spüren. Voller Trauer und Enttäuschung saßen die Spieler des FCS nach dem Abpfiff auf dem Rasen, hatten leere Blicke und die Augen voller Tränen. "Es ist unfassbar. Man denkt, man kommt in die Relegation. Und innerhalb von gefühlt zehn Sekunden schießen die zwei Tore", sagte Richard Neudecker bei "MagentaSport" mit Blick auf die Partie in Osnabrück.

Es schien, als würde der FCS noch den vierten Rang, der durch die Konstellation mit Freiburg II auf Platz zwei zur Relegation genügen würde, tatsächlich erreichen. Doch da Osnabrück binnen zwei Minuten in der Nachspielzeit das Duell gegen Dortmund II doch noch gewann, stehen die Saarbrücker letztlich mit leeren Händen da. Ein Punkt fehlte zum Kräftemessen mit dem Tabellen-16. der 2. Bundesliga. Immerhin die Qualifikation zum DFB-Pokal ist sicher, was jedoch ein schwacher Trost ist. Vor allem, da der FCS auch über den Landespokal qualifiziert ist. Das Endspiel gegen Elversberg (als Aufsteiger auch qualifiziert) findet am kommenden Samstag statt.

"Ich kippe mir alles hinter die Binde"

"Was soll man sagen, es ist scheiße gelaufen, so ist Fußball", so der Mittelfeldspieler. "Es tut mir sau weh. Es ist einfach nur scheiße." Ein Kompliment sprach er nicht nur an die "ganz, ganz krassen" Fans aus. Auch an die Mannschaft. Denn schon nach wenigen Sekunden erzielte Marcel Gaus das 1:0. Der Ausgleich durch David Philipp (20.) brachte den FCS nicht aus der Bahn. Kasim Rabihic konterte den Rückschlag mit dem 2:1 (23.), das auch der Endstand war. "Ich bin einfach nur stolz auf die Mannschaft", so Neudecker, der über die kommende Saison nicht reden wollte. Stattdessen steht Frustbewältigung auf dem Plan: "Ich kippe mir alles hinter die Binde, ich will das hier los werden."

"Wir haben eine grandiose Saison gespielt, viele Punkte geholt", lobte auch Trainer Rüdiger Ziehl, der hör- und sichtbar mit den Tränen zu kämpfen hatte, seine Mannschaft auf der Pressekonferenz. "Ich hätte es mir für die Fans, für alle drumherum, die Mannschaft so sehr gewünscht. Wenn ich sehe, wie viele Tränen geflossen sind und noch fließen werden, tut das extrem weh", fügte der 45-Jährige an. "Für alle Beteiligten ist es sehr, sehr schwer. Es ist bei allen eine sehr große Leere. Dass in Osnabrück noch zwei Tore fallen, ist krass, ist bitter." Jetzt müsse man erst mal alles sacken lassen. "Im Moment ist Enttäuschung pur."

   

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