Ex-Drittliga-Profis: Was macht eigentlich Zlatko Janjic?

Sie kickten lange in der 3. Liga, waren mehrere Jahre Teil unseres wöchentlichen Unterhaltungsprogramms. Jetzt sind sie von der Bildfläche verschwunden und in anderen Ligen am Ball. liga3-online.de wirft einen Blick auf den Werdegang ehemaliger Drittliga-Profis. Heute: Zlatko Janjic, ehemaliger Drittliga-Meister mit dem MSV Duisburg.

Erfolgreichste Zeit in der 3. Liga

Obwohl Zlatko Janjic auch in der Bundesliga (13 Einsätze für Arminia Bielefeld) und in der 2. Bundesliga (70 Partien für Arminia Bielefeld, Erzgebirge Aue und den MSV Duisburg) am Ball war, hatte der mittlerweile 33-jährige Routinier seine besten Jahre in der 3. Liga. In 183 Begegnungen gelangen dem Offensivspieler aus Bosnien-Herzegowina 67 Tore und 26 Assists, mit Duisburg stieg er zweimal in die 2. Bundesliga auf.

Fünfeinhalb Spielzeiten kickte Janjic insgesamt in der 3. Liga. Von 2010 bis 2013 stand er beim SV Wehen Wiesbaden unter Vertrag. In der Saison 2012/13 zählte Janjic mit 15 Treffern und fünf Vorlagen zu den besten Spielern der Liga. Es folgte der Wechsel zum Zweitligisten FC Erzgebirge Aue. In Aue kam Janjic zwar zu 24 Einsätzen, dabei traf er aber bloß einmal. In der zweiten Saisonhälfte gehörte der 1,87 Meter große Rechtsfuß nicht mehr zum Stammpersonal. Nach nur einem Jahr im Unterhaus kehrte Janjic zurück in die 3. Liga und ging zum MSV Duisburg.

Fahrstuhljahre mit den Zebras

In Duisburg avancierte der im ehemaligen Jugoslawien geborene und in Bielefeld zum Profi gereifte Stürmer prompt zum Leistungsträger. Mit 17 Toren und acht Assists trug Janjic einen Großteil zum Aufstieg in die 2. Bundesliga bei. Doch auch bei den Zebras verlief seine Zeit in der 2. Liga unglücklich. Unter anderem eine langwierige Wadenverletzung hinderte ihn daran, an seine Leistungen in der Aufstiegssaison anzuknüpfen. Wie schon in seiner Zweitliga-Saison mit Aue erzielte Janjic nur ein Tor. Auf Platz 16 ging es für Janjic und den MSV sofort wieder runter in die 3. Liga.

Aber der Deutsch-Bosnier kämpfte sich mit Duisburg zurück. In seinem dritten Jahr bei den Zebras stieg er mit den Ruhrpottlern direkt wieder auf – diesmal sogar als Meister. Einen Zähler Vorsprung hatte der MSV am Saisonende auf Mitaufsteiger Holstein Kiel. Trotz des erneuten Sprungs in die 2. Bundesliga sollte es aber keinen Zweitliga-Einsatz für Janjic mehr geben. Ein Kreuzbandriss zerstörte seine Hoffnungen auf einen Durchbruch in Liga zwei.

Ein Jahr in Polen und Rückkehr in die 3. Liga

Schon in der Winterpause der Saison 2017/18 endete die – insgesamt sehr erfolgreiche – Zeit von Janjic in Duisburg. Nachdem er seinen Kreuzbandriss auskuriert hatte, entschied er sich für einen Wechsel in die Ekstraklasa, die 1. Liga Polens. Insgesamt ein Jahr kickte der im Mai 34 Jahre alt werdende Janjic für Korona Kielce, bevor es ihn im Januar 2019 zurück nach Deutschland zog – und zwar noch einmal in die 3. Liga.

Der SG Sonnenhof Großaspach sollte Janjic zum Klassenverbleib verhelfen. Und das schaffte er auch. Janjic fügte sich sofort ein und traf in elf Begegnungen fünfmal. Dies war der erneute – und vielleicht letzte – Beweis, dass ihm die 3. Liga liegt und er in dieser Spielklasse regelmäßig Top-Leistungen zeigt. Die abschließenden Saisonpartien verpasste Janjic wegen eines Muskelfaserrisses. Danach verließ er zunächst den Profifußball. Im Sommer 2019 verpflichtete ihn der ambitionierte West-Regionalligist SC Verl.

Zurück zu den Wurzeln

Damit wechselte Janjic in die Region, wo 2008 seine Profilaufbahn in Bielefeld begann. Verl und Bielefeld liegen beide in Ostwestfalen und sind bloß rund 20 Autominuten voneinander entfernt. Der SC Verl lotste Janjic zu sich, um gemeinsam ein großes Ziel zu forcieren: Den erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga. Und bis zur Saisonunterbrechung wegen der Corona-Pandemie waren Janjic und Verl auf einem sehr guten Weg.

Nach dem 28. Spieltag steht für die Schwarz-Weißen Platz zwei zu Buche – und das, obwohl Verl erst 22 Begegnungen absolviert hat (vier weniger als Tabellenführer SV Rödinghausen und zwei weniger als der Tabellendritte Rot-Weiss Essen). Weil Spitzenreiter Rödinghausen keine Lizenz für die 3. Liga beantragt hat, stehen die Aufstiegschancen für die Verler – im Falle einer Fortsetzung der Saison – enorm gut.

Das ist auch der Verdienst von Janjic, der in 21 Ligapartien 15 Tore und fünf Vorlagen beisteuerte. Sehen wir den bosnischen Torjäger bald noch einmal in der 3. Liga? Auszuschließen ist das nicht. Dass er es immer noch mit Profiteams aufnehmen kann, zeigte er im DFB-Pokal, als er mit Verl in der 1. Runde Bundesligist 1. FC Augsburg (2:1) und in der 2. Runde Zweitligist Holstein Kiel (9:8 nach Elfmeterschießen) aus dem Wettbewerb kegelte. Erst im Achtelfinale gegen Bundesliga-Aufsteiger Union Berlin (0:1) war Schluss. Wir können festhalten: Janjic gibt in Verl noch einmal alles für eine weitere Rückkehr in die 3. Liga.

   

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