Ex-Drittliga-Spieler: Was macht eigentlich Robert Müller?
Sie kickten lange in der 3. Liga, waren mehrere Jahre Teil unseres wöchentlichen Unterhaltungsprogramms. Jetzt sind sie von der Bildfläche verschwunden und in anderen Ligen am Ball. liga3-online.de wirft einen Blick auf den Werdegang ehemaliger Drittligaprofis. Heute: Robert Müller, ehemaliger Rekordspieler der 3. Liga.
Platz 4 im Rekordspieler-Ranking
Insgesamt zehn Spielzeiten bereicherte Robert Müller die 3. Liga, dabei schnürte er seine Fußballschuhe für sieben verschiedene Vereine. Angefangen beim FC Carl Zeiss Jena, spielte er danach auch für Holstein Kiel, den F.C. Hansa Rostock, den SV Wehen Wiesbaden, den VfR Aalen, den KFC Uerdingen und den FC Energie Cottbus, mit dem er letzte Saison abstieg und jetzt um die Rückkehr in den Profifußball kämpft. 314 Mal stand der 33-jährige Verteidiger in der 3. Liga auf dem Platz – damit gehört zu den Rekordspielern. Nur drei andere Akteure – Tim Danneberg (332), Alf Mintzel (325) und Anton Fink (324) – absolvierten mehr Partien in der 3. Liga.
Zwischenzeitlich war Müller, Freund von Sky-Moderatorin Nele Schenker (29), sogar an der Spitze des Rekordspieler-Rankings. Im Mai 2017 überholte der Defensivspezialist im Trikot des VfR Aalen den damaligen Rekordhalter Fabian Stenzel (früher Chemnitzer FC) mit seinem 270. Einsatz. Sein damaliger Coach Peter Vollmann, jetzt Sportdirektor bei Eintracht Braunschweig, sagte über Müller: "Er ist ein Muster an Zuverlässigkeit. So einen Spieler wünscht sich jeder Trainer."
Herzschlagfinale um Klassenverbleib mit Cottbus
Bevor Müller viele Jahre bei Drittligisten unter Vertrag stand, hatte er bei Hertha BSC Bundesliga-Luft schnuppern dürfen. Schon in der Jugend wechselte der beidfüßige Verteidiger aus dem Nachwuchsbereich des Halleschen FC zum Hauptstadtklub. Dort reifte der gebürtige Schweriner zum Profi und gab im November 2006 beim 2:1-Erfolg gegen Alemannia Aachen sein Debüt im deutschen Fußball-Oberhaus. Es blieb aber beim einzigen Einsatz in der 1. Liga.
2007 folgte der Schritt nach Jena. Mit dem FC Carl Zeiss musste er direkt in seinem ersten Jahr den Abstieg aus der 2. Bundesliga hinnehmen. Damit begann seine Reise in der 3. Liga, die ihn schlussendlich im Januar 2019 nach Cottbus führte. In der Rückserie der zurückliegenden Saison sollte er dabei helfen, den FC Energie vor dem Abstieg in die Regionalliga Nordost zu bewahren. Daraus wurde aber nichts. Die Lausitzer mussten nach einem Herzschlagfinale am 38. Spieltag den schweren Gang zurück in die 4. Liga antreten. Ein 1:1 im direkten Duell mit dem punktgleichen Abstiegskonkurrenten Eintracht Braunschweig, der die bloß um einen Treffer bessere Tordifferenz hatte, war zu wenig.
Ziel: Rückkehr in die 3. Liga
Nach 13 Jahren im Profibereich spielt Müller nun also erstmals unterhalb der 3. Liga. Obwohl sein Vertrag beim FC Energie mit dem Abstieg seine Gültigkeit verlor und er Cottbus hätte verlassen können, entschied sich der Routinier für einen Verbleib in der Lausitz. Das gemeinsame Ziel ist klar: Der Wiederaufstieg in die 3. Liga soll in der Regionalliga Nordost schnellstmöglich gelingen.
Bis zur Saisonunterbrechung wegen der Corona-Pandemie lief es für Müller & Co. ganz gut. Cottbus rangiert nach 23 Spieltagen auf Platz drei, der Rückstand auf Spitzenreiter VSG Altglienicke beträgt zwei Zähler. Dass Müller beim FC Energie grundsätzlich zu den Leistungsträgern gehört, ist keine Überraschung. Zu Saisonbeginn hatte er aber mit Rückenproblemen zu kämpfen, weshalb er die ersten sieben Partien verpasste. Zuletzt fiel er außerdem mit einem Muskelfaserriss aus, den er nun in der spiel- und trainingsfreien Zeit auskurieren konnte.
Sobald der Spielbetrieb fortgesetzt wird, ist Müller also wieder fit und bereit, mit Cottbus die Rückkehr in die 3. Liga zu forcieren. Dort noch einmal angekommen, will er dann sicher auch eines: Erneut Rekordspieler werden. Dafür fehlen ihm lediglich 18 Spiele.