Ex-Hachinger bei 1860 München sind "Teil des Geschäfts"
Als Spieler zu einem rivalisierenden Verein wechseln? Das ist oftmals eine gewagte Angelegenheit. Allerdings auch Teil des Geschäfts, wie die Präsidenten des TSV 1860 München und der SpVgg Unterhaching betonen. Trotzdem muss es nicht gefallen, wie SpVgg-Chef Manfred Schwabl im Werben um Torhüter René Vollath nochmal bekräftigt.
"Es gibt eigentlich nicht viel zu sagen"
Gerade erst gab es in der Regionalliga Nordost einen prekären Fall, weil Kay Seidemann von Rot-Weiß Erfurt zu Carl Zeiss Jena gewechselt ist – begleitet von massiven Fan-Protesten. Auch in der 2. Bundesliga sah sich Ex-Unioner Toni Leistner bei seinem Transfer zu Hertha BSC gewissen Anfeindungen ausgesetzt. Und schon vor Jahren machte sich Jens Lehmann zuerst im Trikot vom FC Schalke 04 und später bei Borussia Dortmund beliebt. Zwei rivalisierende Klubs in der Vita stehen zu haben, kann problematisch werden.
Für 1860-Präsident Robert Reisinger gehört das zum Profigeschäft dazu, wie er im "Merkur" erklärt. Ausgangspunkt waren nämlich die Wechsel von Patrick Hobsch von Unterhaching nach München, sowie die Verpflichtung von SpVgg-Leihspieler Raphael Schifferl bei den Löwen. "Der Manni kennt das Geschäft genauso wie ich. Ich nehme ihm nichts persönlich – und ich hoffe, er hält es genauso", erklärte Reisinger. Und der angesprochene Schwabl bekräftigte in der "Abendzeitung": "Zu Hobsch und Schifferl gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Bei beiden Spielern ist der Vertrag ausgelaufen. Was soll ich da kommentieren oder mich aufregen?"
Weiter keine Freigabe für Vollath
Dass sich ein Spieler verändern will, sei "eben so", wie auch Schwabl als "Teil des Geschäfts" einordnet. SpVgg-Torhüter René Vollath bekommen die Münchner jedoch nicht, wie der Präsident der Hachinger noch einmal klarstellt. "Dazu gibt es keinen Kommentar mehr. René Vollath ist bei uns fest eingeplant", so Schwabl, der dem Torwart schon vor Kurzem die Freigabe für einen Wechsel nach München verwehrte. Dabei soll Vollath bei den Hachingern in die zweite Reihe rücken, während er bei 1860 zum Herausforderer von Marco Hiller werden würde. Ob das letzte Wort wirklich gesprochen ist? Übrigens: Ex-Löwe Tim Rieder soll nach "AZ"-Angaben mehrere Drittliga-Angebote vorliegen haben. Auch die Hachinger scheinen interessiert zu sein.