Ex-HFC-Trainer Ziegner: "Hätte den Turnaround geschafft"
In den letzten zwei Jahren entwickelte sich der Hallesche FC zu einer Erfolgsgeschichte, die stark durch Trainer Torsten Ziegner geprägt wurde. Nach sieben Niederlagen in acht sieglosen Spielen zog der Klub jedoch die Reißleine und entließ den ehemaligen Erfolgstrainer Ende Februar diesen Jahres. Nun meldete sich Ziegner erstmals selbst in einem Interview mit dem "Kicker" zu Wort.
"Hätte den Turnaround geschafft"
Nach einer 3:5-Heimniederlage gegen Unterhaching musste Ziegner Ende Februar gehen, Ismail Atalan kam. Doch der 39-Jährige war bereits nach fünf Spielen und nur zwei Punkten wieder Geschichte. Erst unter Neu-Coach Florian Schnorrenberg gelang die Wende mit zwei Siegen aus zwei Spielen. Auch wenn Ziegner die Frage, ob der HFC mit ihm besser da stünde als "hypothetisch" bezeichnet, ist sich der Trainer sicher, "dass ich mit dem HFC den Turnaround geschafft hätte", wie er im "kicker"-Interview am Montag verriet. "Der HFC wäre mit mir nicht in die Abstiegsränge gerutscht. Dafür war die Chemie auch bis zum Schluss zu gut."
Dafür hätte sich der 42-Jährige gern noch das Spiel gegen Großaspach gewünscht. "Das war leider nicht der Fall", bedauert Ziegner die Entscheidung und ergänzt, dass der Klub es nicht geschafft habe, die sportliche Delle "gemeinsam auszuhalten". So stand ein für alle Beteiligten enttäuschender Abschied nach "18 überragenden und drei schwierigen Monaten" an. Nach der Atalan-Entlassung wurden schließlich Stimmen laut, die eine Rückkehr des ehemaligen Erfolgstrainers forderten. Ziegner klärt auf: "Es gab im Umfeld des Vereins Spekulationen in diese Richtung, aber keinen Anruf. Also habe ich mich auch nicht damit beschäftigt, wie ich gegebenenfalls reagiert hätte."
"Da habe ich mich verschätzt"
Woran lag nun aber der Absturz des Halleschen FC, der für Fans und Außenstehende unerklärbar war? Ziegner gesteht Fehler ein, wie er dem Fachmagazin berichtet. Mit Sebastian Mai, Patrick Göbel, Björn Jopek und Bentley Baxter Bahn fehlten auf einmal vier "Achsenspieler" länger. "Ich dachte, der Kader sei auch ohne sie stark genug und bereit, in dieser Phase dennoch den nächsten fußballerischen Entwicklungsschritt gehen zu können. Da habe ich mich verschätzt", so der 42-Jährige. Auch "die Basics" habe seine Mannschaft in dieser Phase nicht mehr so gut hinbekommen.
Wie geht es nun für den Trainer Torsten Ziegner weiter? "Ich hätte gern bei einem Erstligisten hospitiert, um zusätzlichen Input zu bekommen", erklärt der Ex-HFC-Coach, doch die Corona-Pandemie machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Für seinen kommenden Arbeitgeber sei eine "klare Zielsetzung" und eine fußballerische Idee wichtig. Wenn das passt "kann es sofort losgehen."