"Extrem kindlich agiert": FCS wohl raus aus Aufstiegsrennen

Mit der turbulenten 2:3-Niederlage gegen Viktoria Köln hat sich der 1. FC Saarbrücken vermutlich aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Entsprechend gefrustet erschien FCS-Trainer Lukas Kwasniok nach dem Abpfiff.
Knackpunkt Zielstrebigkeit
Ein optimaler Start, ein später Ausgleich – und trotzdem konnte der FCS nicht einen einzigen Punkt im heimischen Ludwigspark-Stadion behalten. Es war ein Spiel für jeden Fußballfan, aber eher nicht für Trainer Kwasniok, dem der offene Schlagabtausch deutlich missfiel. So habe er wahrgenommen, dass beide Mannschaften "mit offenem Visier gespielt" haben, doch sein Team habe dabei ein "kindliches Spiel" abgeliefert, stellte Kwasniok nach dem Spiel bei "MagentaSport" fest. Was der 39-Jährige damit meinte? Vor allem die mangelnde Zielstrebigkeit bei eigenen Angriffen. "Die Sauberkeit und Klarheit war heute nicht da. Außerdem haben wir eine gewisse Unreife auf den Platz gebracht", bilanzierte er sichtlich konsterniert.
Was die Niederlage für die Saarbrücker umso schmerzlicher machte, war das Zustandekommen ebendieser. So gab der FCS eine frühe Führung durch Sebastian Jacob (5.) aus der Hand und auch der späte Ausgleich vom kurz zuvor eingewechselten Pierre José Vunguidica (83.), der sein erstes Tor seit sechs Jahren in der 3. Liga machte, reichten nicht, da Timmy Thiele in der Nachspielzeit den Kölner Lucky-Punch setzte, "Es ist ärgerlich, dass wir ein dummes 2:3 bekommen haben", ärgerte sich auch Torschütze Vunguidica, der sich trotz der Umstände jedoch über seinen Treffer freuen konnte, da er zuletzt "keine leichte Zeit" erlebt habe.
"Einfach schlecht"
Doch die Feel-Good-Story sorgte für kein Happy-End. Am Ende stand für die Saarbrücker das vierte sieglose Spiel in Folge, zwei dieser Partien gingen gar verloren und der Anschluss an die oberen Plätze der Tabelle scheint verloren. So sind es bei einem Spiel mehr bereits neun Punkte Rückstand auf Rang drei – bei nur noch neun verbleibenden Spielen. "Das war heute individuell einfach nicht gut", bilanzierte Kwasniok ungeschönt und attestierte, dass "die Jungs das auch wissen". So etwa Torhüter Daniel Batz, der mit dem Schlusspfiff wutentbrannt in die Kabine stürmte.
Neben all der Sorgen um die Offensive drückte jedoch auch defensiv der Schuh. So verteidigen die Saarbrücker für den Trainer "nicht sauber genug". Zum Beispiel vor dem zeitweisen 1:1 "darfst du nicht rausstürzen, wenn du nicht gesichert bist" und die Entstehung des spielentscheidenden 2:3, dem ein Ballverlust im Mittelfeld vorangegangen war, sei "ein Gesamtbild des ganzen Spiels". Der FCS kassierte nun acht Tore in den letzten vier Spielen. So fiel dann auch Kwasnioks finales Fazit vernichtend aus: "Heute war es bis zu bestimmten Zonen ganz gut, aber in den wichtigen Zonen – die sind nun einmal vor den Toren – war es einfach schlecht". Das gelte es nun anzusprechen, denn ansonsten gewinne der FCS nur noch "ganz, ganz wenige Spiele". Eine neue Chance, die Probleme in den entscheidenden Zonen in den Griff zu bekommen, erhalten die Saarländer nach der dringend benötigten Länderspielpause gegen den SV Wehen Wiesbaden.