"Extremfall": Osnabrück gegen Münster ohne Gästefans?
Während es im Osten der Republik in dieser Saison gleich 56 Derbys gibt, ist die Anzahl direkter Duelle zweier Erzrivalen im restlichen Teil des Landes eher gering. Besondere Strahlkraft besitzt jedoch das Derby zwischen dem VfL Osnabrück und dem SC Preußen Münster. Da es rund im diese Partie seit 2011 mehr als 75 Verletzte in Osnabrück gab, denken die Verantwortlichen der Lila-Weißen nun darüber nach, das Spiel am Mittwoch, den 23. September (18 Uhr) ohne Gästefans auszutragen. "Das ist eine der Optionen“, sagt Geschäftsführer Jürgen Wehlend in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" und spricht zeitgleich von einem "Extremfall", den der VfL nicht alleine entscheiden könne. Auch Preußen Münster, die Polizei und der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der die Partie erstmals zu einem "Hochrisikospiel" gemacht hat, haben ein Mitspracherecht. Neben einem Komplettausschluss der Preußen-Fans wären laut der "NOZ" aber auch personalisierte Tickets, eine kontrollierte Anreise und/oder reduzierte Kartenkontingente denkbar.
Viele Negativ-Schlagzeilen in den letzten Jahren
In den letzten Jahren sorgte das Aufeinandertreffen beider Erzrivalen immer wieder für negative Schlagzeilen. 2011 kam es zu einem Sprengkörperwurf, bei dem 33 Menschen verletzt wurden, 2013 zu einem versuchten Blocksturm der Preußen-Fans und 2014 zu 30 Verletzen nach dem Abbrennen von Pyrotechnik. Auch bei den Partien in Münster blieb es nur selten friedlich. Erst im vergangenen Februar kam es nach Abpfiff zu Auseinandersetzungen zwischen VfL-Anhängern und der Polizei. Über 25 Menschen wurden verletzt. Der VfL musste eine Geldstrafe in Höhe von 14.000 Euro zahlen und wurde zu einem Zuschauer-Teilausschluss auf Bewährung verurteilt. Dieselbe Strafe erhielten auch die Preußen für das Vergehen der eigenen Fans beim Derby im Februar. Beide Vereine sind somit angezählt und dürfen sich in den kommenden Monaten keinen schwerwiegenden Wiederholungsfall leisten. Ansonsten droht ein halbes Geisterspiel.
