F.C. Hansa zeigt Reaktion und bricht den Auswärtsfluch

Eine Woche nach der herben 0:4-Pleite gegen die Würzburger Kickers hat sich der F.C. Hansa Rostock am Samstag mit einem 3:1-Sieg in Meppen zurückgemeldet und damit den Auswärtsfluch gebrochen.

Der Kreis schließt sich

Es war ein kalter und verschneiter Wintertag, als Hansa Rostock im Februar den letzten Auswärtssieg feierte. Lange 210 Tage sollte es anschließend dauern, ehe der FCH wieder alle drei Punkte aus einem fremden Stadion entführt: Spielort damals wie gestern: Die Hänsch-Arena des SV Meppen – so schließt sich der Kreis.

Die Ausgangslage vor Spielbeginn war klar: Nach dem deutlichen 0:4 gegen die Würzburger Kickers am vergangenen Wochenende wollte Hansa eine Reaktion zeigen – und die ließ nicht lange auf sich warten. Bereits nach acht Minuten lag der Ball nach einem blitzsauberen Konter über Biankadi und Soukou im Tor. "Das frühe Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt", analysierte Torschütze Marco Königs am "Telekom"-Mikrofon nach einem seiner "leichteren Treffer." Auch Trainer Pavel Dotchev lobte: "Das war stark gespielt – sensationell."

Was seine Mannschaft in der Folge zeigte, wird den Hansa-Coach ebenfalls zufriedengestellt haben: So gab die Kogge klar den Ton an, ließ die Hausherren nicht zur Entfaltung kommen und erhöhte noch vor der Pause auf 2:0: Lukas Scherff ging einen Einwurf der Meppener ab und hielt dann aus über 20 Metern drauf (43.). Im zweiten Durchgang schaltete Hansa dann zwar einen Gang zurück, ließ aber nie Zweifel daran aufkommen, die Partie als Sieger zu beenden. Und acht Minuten vor dem Ende war das Spiel nach einem Tor des kurz zuvor eingewechselten Anton Donkor dann auch endgültig entschieden. "Ich habe mir gewünscht, dass die Mannschaft so auftritt", freute sich Dotchev. Auch Königs wusste: "Wir sind zum ersten Mal in dieser Saison auswärts richtig gut aufgetreten." Der Hansa-Stürmer sah eine "super Mannschaftsleistung" – allerdings nur bis zur Nachspielzeit.

Unnötiges Gegentor ärgert Dotchev

Dann gab Rostock den Ball – ohne unter Bedrängnis zu stehen – leichtfertig her, sodass Meppen nochmal eine Ecke zugesprochen bekam. Und die landete in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem unglücklichen Eigentor von Kai Bülow tatsächlich im Tor. Auch wenn dieser Treffer natürlich reine Ergebniskosmetik war, zeigte sich Dotchev alles andere als begeistert: "Das Gegentor ärgert mich, das muss nicht sein." Doch der Ärger über den unnötigen Gegentreffer verflog schnell: "Ich bin sehr zufrieden. Das war ein hochverdienter Sieg", befand der Hansa-Coach. "Auf diesen Sieg können wir aufbauen", blickte Königs bereits auf die kommenden Aufgaben.

Zunächst steht nun die Länderspielpause mit dem Landespokal-Duell gegen die SG Warnow Papendorf an (9. September), ehe eine Woche später der TSV 1860 München im Ostseestadion gastiert. Ob die Achterbahnfahrt dann weitergeht? Bisher stehen drei Siege und drei Niederlagen zu Buche, gute und schlechte Leistungen wechselten sich zuletzt in einer gewissen Regelmäßigkeit ab. Klar ist nur: Bis zum nächsten Auswärtssieg soll es nicht wieder 210 Tage dauern – das wäre mit den Aufstiegsambitionen der Kogge auch kaum vereinbar.

 

   

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